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1

Donnerstag, 24. November 2011, 13:03

ein altes Thema, aber für bleibt es spannend....

Hallo liebe Tasturverhauer ;-) ,


ich möchte hier mal das alte Thema Reinrassig bei Boas mit einer Diskussionsrunde neu starten.

Ist wohl mein Lieblings-Thema
:D .

Leider erlebt immer wieder das Boas als reinrassig oder ähnliches betitelt werden, total unangebracht meiner Meinung nach.
So was gibt es bei Boas einfach nicht, dies gibt es bei Haustieren wie Hunde, Katzen oder Pferde zum Beispiel.
Boas werden in Arten und weiter in Unterarten aufgeteilt, dann ist natürlich schon schön zu wissen aus welchen Ländern, Gebieten, Provinzen sie ursprünglich stammen. Man darf den gerne von Herkunft reinen Tiere (Herkunftsrein) reden, wenn man Boas einer Unterart aus dem selber ursprünglichen Gebiet verpaart und erfolgreich nachzieht.

Ich zitiere diesen Satz: Eine Boa c.i. verpaart mit einer Boa c.i. ist reinrassig, egal welches Verbreitungsgebiet!!

Ich
finde NEIN, ist die Antwort, es sind keine Rassetiere, es sind Boas der
selben Unterart, also echte Imperatoren, nur verschiedene
Herkunftsgebiete, also nicht Herkunftsrein, trotz allem bleibt es die
selbe Unterart.

Der Eine würde sie als Mixe (halte ich für
falsch) verkaufen, der andere schlichtweg als Imperatoren oder als
Herkunftsmix von Imperatoren (so würde ich es handhaben). Wichtig ist
immer bei der Wahrheit bleiben.


Leider werden immer wieder Boamixe als Boa constrictor constrictor angeboten. Augen auf und nicht einfach schnell kaufen.
Informationen einholen!

Mal kurz zur Systematik:

Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Henophidia
Familie: Riesenschlangen (Boidae)
Unterfamilie: Boas (Boinae)
Gattung: Boa
Art: Boa constrictor
Unterart: Boa constrictor imperator







Zum Wort Rasse, Rassenrein:

"Rasse
[französisch]: Gruppe von Lebewesen, die sich durch ihre gemeinsamen
Erbanlagen von anderen Artangehörigen unterscheiden. In der zoologischen
Systematik wird der Begriff Rasse synonym mit Unterart (Subspezies)
gebraucht." (Quelle: Meyers Lexikon online)


Das heisst jetzt ironisch gesehen:

Somit ist eine Boa dann reinrassig, wenn die Unterart rein ist!

Nein,
sicher nicht, da ja erwähnt es keine Rassenunterschiede bei Boiden
gibt. Das ist Fakt, dieser Mist (sorry) wurde von einen süddeutschen
Züchter erfunden um sich eine Goldene Nase zu verdienen.

Also
wer Boas der selben Unterart pflegt die aus dem selben Herkunftsgebiet
stammen, darf bestimmt gern von Lokalboas oder von Herkunftsreinen Boas
reden ;-) .



Das ist aber nur meine Ansicht, freue mich über Eure Meinungen und Beiträge.

Es grüsst Klaus




2

Donnerstag, 24. November 2011, 13:59

Und ich dachte die Deutschen wären bekannt für ihre Gründlichkeit und Haarspalterei. :rolleyes:
Ich finde man muss sich nicht an einem Wort aufgeilen und mit seinem Wissenstand trotzen wenn alle wissen was gemeint ist. ;)
Gruß Harald www.Corallus.de

3

Donnerstag, 24. November 2011, 14:10

Hi,

also zum Thema "goldene Nase" verdienen etc. sag ich mal nix ;)

Er lebt halt davon und da muss man Marketing ohne Ende betreiben... grade bei den Preisen :D

Schau mal auf die Seite und scroll ein bisschen runter... das klein Gedruckte auf der Home Seite erklärt, wie es zu dem Begriff "reinrassig" gekommen ist.

Und ob man eine "mix" Boa jetzt als "mix" oder "herkunftsmix" etc. betitelt, spielt bei 50€ verkaufswert wirklich keine Rolle ;)
Mfg
8) Hippi 8)

4

Donnerstag, 24. November 2011, 14:27

Hallo Hippi,


ich kenne seine Seite(obwohl war schon lange nicht mehr drauf), aber das sollte nicht das eigentliche Thema sein.
Nur kurz: Geschäftlich gesehen, weil er davon lebt(freiwillig) hat er sicher ein guten Schachzug gemacht, jeden Tag steht ein "dummer" Mensch (verzeiht mir die Ausdrucksweise) auf und glaubt gewisse Märchen.

Zum 50 Euro, tja es gibt schon Lakolboa für 60 Euro ;-). Das ist zur Zeit Markt abhängig denke ich.

Mich würde gern die persönlichen Meinungen und Einstellung interessieren, das man Boiden zu gerne als Reinrassig verkaufen möchte.

"Züchter" oder "Vertreiber" spielt da eine nebensächliche Rolle.

5

Donnerstag, 24. November 2011, 14:45

Und ich dachte die Deutschen wären bekannt für ihre Gründlichkeit und Haarspalterei. :rolleyes:
Ich finde man muss sich nicht an einem Wort aufgeilen und mit seinem Wissenstand trotzen wenn alle wissen was gemeint ist. ;)

Hallo Harald,


es geht hier um Ansichten, Meinungsaustausch, auf geilen muss sich daran keiner.
Um so mehr hier mit lesen, bilden sich Andere, Anfänger und Unwissende eine Meinung ohne evt. auf zulaufen.

Grüsse Klaus

6

Donnerstag, 24. November 2011, 14:59

Klaus, wir kennen uns nicht, daher nimm es nicht persönlich... ;)
Es passt nicht zum Thema, aber bestens zur Überschrift.
Du zeigst dich auf deinem Avatar mit einer Boa auf der Schulter.
Schon immer habe ich es schlecht gefunden (ich versuche mich mal höflich aus zu drücken), wenn man Reptilien als Streicheltiere "missbraucht".
Heute in der Zeit wo Tierschützer und Sonstige uns das Hobby verbieten möchten, finde ich es noch unpassender solche Bilder öffentlich zu zeigen.
Du magst dich über Wörter aufregen oder möchtest diese Diskutieren, alles ok, aber du schadest mit deinem Avatar das Ansehen der Terrarianer.
Ganz abgesehen davon, dass auch ich der Meinung bin, dass Schlangen in einem Terrarium besser untergebracht sind als auf die Schulter ihrer Halter!
Das finde ich persönlich viel schlimmer als das manche Leute ihre Boa reinrassig nennen.
Ich bin absolut kein Fan der Stöckl´s, dass hat aber andere Gründe, aber sie fingen an "reinrassige ;)" Boas zu züchten als alle anderen noch wild durcheinander verpaarten.
Dies war und ist eine gute Sache.
Nicht für ungut aber denke mal über deine Öffentlichkeitsarbeit nach.... :beer:
Gruß Harald www.Corallus.de

Delakai

unregistriert

7

Donnerstag, 24. November 2011, 15:07

Auch wenn ich mit Boas ansich nicht viel (bzw. garnix) am Hut habe, möchte ich dich kurz was einwerfen.
Es obliegt doch den jeweiligen Pesonen selbst, ihre Tiere so zu nennen wie sie wollen. Wie viele Tiere werden denn als "reine Lokalform" bezeichnet obwohl niemand genau sagen kann, ob sies sind?
Dieses "reinrassig" ist für mich nur haarspalterei, denn solang man keinen Nachweis bis zu den damals eingeführten Elterntieren hat, kann man es NIE 100 % sagen. Ganz gleich, von dem man die Tiere hat.
Denn selbst durch Schuppen zählen, Farbgebung, Verhaltensmuster o.ä. ist es m.M.n. nur Theorie und selbst hier hab ich die Erfahrung gemacht, dass es hier abweicht.

Kurze Geschichte
Ich hatte mir vor knapp 7 Jahren das erste mal L. g. nigrita zugelegt, damals ein adultes Pärchen, an das ich ganz günstig rangekommen bin.
Es wurde mir vom Vorbesitzer schriftlich gegeben, dass es sich bei diesen Tieren um "true location"-Tiere handelt, also reine nigritas.
Das Verhalten, die Schuppen, die Größe, alles passte genau. Ich habs natürlich nachkontrolliert da bei den nigritas oft viel Mist drinen ist.
Nach der ersten Generation Nachzuchten hatte ich auch wieder wunderschöne schwarze Tiere, die alle die selben Zeichen wie die Elterntiere aufwiesen.
Aus dieser Generation nahm ich 2 Weibchen und züchtete mit ihnen weiter. Die nächste Generation, die daraus enstand, war allerdings ernüchternd.
Es waren einige splendida-Tiere dabei. Somit waren die Großeltern wohl doch keine reinerbigen Tiere und es war irgendwo eine splendida im Spiel. Somit war das weitere Zuchtvorhaben gescheitert..

Wie du siehst kann man viel in "reinrassig" interpretieren, was man selbst draus macht ist hier wohl das Wichtigste ;)

8

Donnerstag, 24. November 2011, 15:21

Hallo Harald,


das ist Deine Meinung, die ich vollkommen verstehe und respektieren :-) .
Aber auch wenn es nicht zum Thema gehört, meine Antwort dazu.

Harald, ich ziehe selber Boas nach, Lokalformen und andere.
Das sollte jeder selber wissen ,-).

Dieser Bilder sind in einem beheizten Raum aufgenommen wurden, 25 C°. Und ich würde das auch nicht mit jeder Boa machen aus meinen Bestand.
Wenn man richtig gewisse Sache vorbereitet, muss man auch nichts verstecken.
Sonst dürfte niemand seine Tiere fotografieren, präsentieren. Dazu zählt auch die Tiere in der Natur in Ruhe lassen, keine Dokus, keine Foto:
http://www.corallus.de/haraldq/haraldq2/haraldq2.html wäre in dem Fall viel schlimmer, oder nicht? Da diese Tiere in der Natur schneller gestresst sind, als die von klein auf unter Menschlicher Obhut. Auch ich bitte die das nicht persönlich zunehmen, dies ist meine Meinung dazu. Ich werde mich nie verstecken, oder was vertuschen, dieses überlasse ich anderen ;-) . Ich hoffe Du lässt mir meine Meinung, sowie ich Dir Deine lasse.

Auf Antworten auf das eigentlich Thema ich mich freuen. Ich finde das genauso wichtig und interessant wie das hier:

Boa c. imperator "Costa Rica"


Zum Beispiel:

Zitat

Wozu
nach hinten schauen? Wem bringt es was? Dieses Thema wurde zu oft
diskutiert. Dazu muss jeder selber wissen woher seine Tiere bezieht. Wer
etwas Köpfchen benutzt lässt sich Zeit mit dem Kauf und holt sich
Informationen ein.
Wenn du schreibst das man sich
Informationen einholt, so gehören genau auch solche
Diskussionen/Fragen/"geöffnete Nähkästchen" mit dazu.
Man braucht
auch kein grosser Philosoph zu sein um sagen zu können das ein Blick
nach hinten ( um bei deiner Aussage zu bleiben) so manchen Fehler der
Zukunft verhindern kann und das viele im Umkehrschluss mit dem Wissen
von heute -egal in welchen Belangen- sich gestern einige Fehler hätten
ersparen können.

Also ist eine Diskussion - auch wenn sie schon 1000mal geführt wurde- niemals fehl am Platz

Just my two cents



Schlussendlich ist es, man sollte nichts totschweigen.

Falls das Thema vom Forenteam als unnötig oder störend empfunden wird, wird es sicherlich gelöscht.
Was ich aber nicht hoffe.

9

Donnerstag, 24. November 2011, 16:14

@Delakai

Ging ja allgemein um sowas. Die Boas waren nur ein Beispiel ;)

@Klaus

Ja im Moment bekommst du alles recht günstig. Hab ja auch ein Schnapper gemacht mit meinen "Top-Bloodline" Longicaudas :D

Ich bin da (ausnahmsweise) ähnlicher Ansicht wie Stöckl: Jeder kann mit dem Wort was Anfangen, also kann man es auch weiter benutzen! (kurz und knackig formuliert) :D
Mfg
8) Hippi 8)

10

Donnerstag, 24. November 2011, 16:39

... stimmt es ist nur ein Beispiel ;-).

Alles klar Hippi, jedem seine Meinung ;-) :D

11

Donnerstag, 24. November 2011, 16:45

Zum Beispiel:

Zitat
Wozu
nach hinten schauen? Wem bringt es was? Dieses Thema wurde zu oft
diskutiert. Dazu muss jeder selber wissen woher seine Tiere bezieht. Wer
etwas Köpfchen benutzt lässt sich Zeit mit dem Kauf und holt sich
Informationen ein.

Wenn du schreibst das man sich
Informationen einholt, so gehören genau auch solche
Diskussionen/Fragen/"geöffnete Nähkästchen" mit dazu.
Man braucht
auch kein grosser Philosoph zu sein um sagen zu können das ein Blick
nach hinten ( um bei deiner Aussage zu bleiben) so manchen Fehler der
Zukunft verhindern kann und das viele im Umkehrschluss mit dem Wissen
von heute -egal in welchen Belangen- sich gestern einige Fehler hätten
ersparen können.

Das habe ich nicht geschrieben... wenn man oben liest sprichst du mich an oder?
Ich würde dich bitten, hinter dem "du" einen Namen zu schreiben, denn ich werde nicht gerne mit falsch Zitiert...
Gruß Harald www.Corallus.de

12

Donnerstag, 24. November 2011, 16:56

Harald, nein nicht Deine Worte....


da steht zum Beispiel, ich habe nicht geschrieben das diese Worte von Dir sind. ;-)

Diese Worte waren einer der Denkstösse darüber zu schreiben. Nichts mehr totschweigen, lange wurde dieses Thema in der Vergangenheit nur verschönt ;-) -

13

Donnerstag, 24. November 2011, 22:35

Hi,
es werden auch aller hier wissen, das du mit "Boa" keine Charina bottae meinst ;)
Zählt nicht in erster Linie das der Gesprächspartner versteht wovon man spricht mehr als die korrekter Verwendung von Vokabeln wie Reinrassig oder Bock?!
Viele Grüße,
Peer

14

Freitag, 25. November 2011, 01:32

Hallo,

Zitat

Art: Boa constrictor
Unterart: Boa constrictor imperator
haben wir hier nicht mittlerweile 2 Arten: Boa constrictor und Boa imperator?
Sprich einige Mixboas werden Arthybride Boa sp. sein... Damit ist dann die Verwirrung komplett.
Aber ansich könnte man nun die Lokalformen als Unterarten beschreiben (reintheoretisch, keine Ahung ob man hierzu genug Merkmal findet), dann würde man den Rassenunfung umgehen.

Grüße Kai

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15

Freitag, 25. November 2011, 06:43

Moin,

Haarspalterei hin oder her, gewisse Sachen sind einfach falsch wie eben auch die Bezeichnung Bock oder auch das immer wieder bezeichnete Becken, wir haben Terrarienn und keine Aquarien.
Und nein, es heißt inzwischen wieder Boa constrictor constrictor oder Boa constrictor imperator.

Es ist mit Sicherheit kein Fehler, wenn man von Anfang an drauf achte auch wenn sich viele Unarten im Laufe der Jahre eingeschlichen haben und man diese auch schwer wieder ablegen kann.

Selbiges bei der Bezeichnung Mixboas, wenn es keine Hybriden sind, dann bleibt Boa constrictor nun mal Boa constrictor.

So und nun beginnt wieder die Maloche auf der Messe bei 5 Grad Hallentemperatur, ich hasse es!!!
Grüße

Tanio


16

Freitag, 25. November 2011, 11:35

Hi,
es werden auch aller hier wissen, das du mit "Boa" keine Charina bottae meinst ;)


Hallo PeT,

da hast schon Recht, es geht ja nicht um eine bestimmte Boa, ist nur als Beispiel gedacht, dieses Thema denke trifft auch auf andere Schlangen zu ;-).



Hallo Tanio,

du Armer bei fünf Grad (grusel), bin ich froh habe ich gerade frei :D .

Interessante Aussage die Du da machst.
Du hast vollkommen Recht was Deine Aussage mit dem Bock zum Beispiel.
Aber das ist glaube dies ist nicht ganz das selbe, weil bei Schlangen gibt es keine Rassenunterschiede wie bei anderen Tieren; Hunde, Katzen, Schweine, Rinden und und und.
Das mit Bock, nun ja, da haste mich voll erwischt, ich bin auch so einer, aber ich denke das ist einfach "Volksmundsprache" die so über die Zeit eingeschlichen hat.
Dies hat ja mit Verfälschung zu tun, viele Wörter werden für was gebraucht (oder missbraucht) die aber eine andere Bedeutung haben.
Zum Beispiel heisst bei vielen Menschen umsonst gleich gratis, aber die richtige Deutung und den Unterschied kennt ja wohl von uns hier jeder ;-).

So freue mich auf weitere Beiträge und Meinungen.....



Grüsse Klaus

pat-angkor

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17

Freitag, 25. November 2011, 11:44

Aber das ist glaube dies ist nicht ganz das selbe, weil bei Schlangen gibt es keine Rassenunterschiede wie bei anderen Tieren; Hunde, Katzen, Schweine, Rinden und und und.
Das mit Bock, nun ja, da haste mich voll erwischt, ich bin auch so einer, aber ich denke das ist einfach "Volksmundsprache" die so über die Zeit eingeschlichen hat.
Dies hat ja mit Verfälschung zu tun, viele Wörter werden für was gebraucht (oder missbraucht) die aber eine andere Bedeutung haben





Hi Klaus,

in meinen Augen ist es Genau dasselbe.
Das Wort reinrassig wird "missbraucht" und hat sich über die Jahre eingeschlichen. ;)

Bei Schlangen gibt es weder Rassenunterschiede noch Böcke.



Gruß patrick

18

Freitag, 25. November 2011, 12:16

Hoi Patrick,

hmmm nicht ganz, das eine Wort ist unbewusste falsche Anwendung, das andere bewusst (trügerisch) zum Geld verdienen, zu mindestens für einige ;) .

Grüsse Klaus

pat-angkor

Moderator

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Beruf: Student

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19

Freitag, 25. November 2011, 12:48

Hi Klaus,

ich kann deinen Gedankengang schon nachvollziehen. ;) Jedoch sehe ich persönlich keinen Unterschied zwischen der "bewussten/trügerischen" Anwendung der Worte herkunftsrein oder auch reinrassig. Wenns ums Geld geht, macht da wohl Keiner einen Unterschied. Ich könnte auch keinen erkennen.

Gruß patrick

20

Freitag, 25. November 2011, 13:11

Hi,

vielleicht sollte man an dieser Stelle mal etwas gerade rücken:

Zitat

Zum Wort Rasse, Rassenrein:

"Rasse
[französisch]: Gruppe von Lebewesen, die sich durch ihre gemeinsamen
Erbanlagen von anderen Artangehörigen unterscheiden. In der zoologischen
Systematik wird der Begriff Rasse synonym mit Unterart (Subspezies)
gebraucht." (Quelle: Meyers Lexikon online)


Diese Definition ist nicht ganz richtig! Und nur weil der Begriff der Rasse taxonomisch nicht relevant ist, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt oder nur ein Marketinggag von irgendwelchen Züchern ist. Zwar wird von einigen Zoologen der Begriff Rasse gleich mit Unterart oder geographische Rasse verwendet, jedoch gab es ursprünglich mal Unterschiede zwischen diesen Begriffen. Eine Rasse wurde als eine Population einer Art oder Unterart angesehen, die eine Niesche bewohnt und gewisse Gemeinsamkeiten aufweist. Da innerhalb eines Verbreitungsgebietes einer Art oder Unterart ja nicht jeder Lebensraum (= Niesche) exakt gleich ist, sondern durchaus klimatische- oder ökologische Unterschiede bestehen können, sprach man bei solchen Fällen von einer Rasse (= lokale Population einer Unterart). Insofern macht eine Unterscheidung in Rassen natürlich auch bei Schlangen Sinn, zeigt sie doch die Zugehörigkeit zu einer Population. Die Probleme, welches sich in der Praxis der Terraristik aber stellen sind a) Wissen wir exakt, aus welcher lokalen Population das Tier stammt? (Es gibt auch bei Belize-Boas mehrere Populationen im Verbreitungsgebiet); b) Können wir sicher sein, dass das Tier nicht evtl. aus einer Verpaarung aus angrenzenden (anderen Populationen) Elterntieren stammt? c) Können wir bei Nachzuchttieren, für deren Eltern wir a) und b) nicht beantworten können überhaupt noch eine belastbase Herkunftsangabe machen (unabhängig von morphologischen Merkmalen, die auch evtl. eingekreuzt sein können)? und d) Wissen wir überhaupt, wodurch sich eine vermeintlich spezielle Rasse auszeichnet (also z.B. welche morphologischen Besonderheiten eben genau diese Population aufweist)? Selbst bei Wildfang-Tieren wird ziemlich gemogelt, und man wird in den seltensten Fällen wissen oder herausfinden, wo exakt das Tier gesammelt wurde. Gerade z.B. bei Indonesischen Tiere (auch aus Papua) wird gerne über weite Regionen gesammelt und diese dann an einen zentralen Ort zum Export verbracht. Da kann ein Tier aus Merauke, Timika oder FakFak stammen, welches dann nach Sorong verbracht wird, weil dort der Flughafen ist. Auf den Importpapieren steht dann entweder nur Papua, Indonesien oder aber Sorong, weil die Tiere eben von dort exportiert wurden. Ähnlich ist es auch in Südamerika.

Gerade bei der sich ändernden Taxonomie und Systematik aufgrund von neuen Erkenntnissen und Untersuchungen kann es aber durchaus sein, dass man entweder zwei Populationen einer Art in zwei Arten aufspaltet, wie es z.B. beim grünen Baumpython geschehen ist, oder aber man fasst zwei getrennte Unterarten oder Arten wieder zusammen, weil die Unterschiede derart gering sind, dass die Beibehaltung keinen Sinn macht. Das kommt vor allen Dingen dann vor, wenn die ursprüngliche Beschreibung älteren Datums ist, und die Unterscheidung alleine auf morphologischen Merkmalen beruht. Oft genug sind eben solche morphologischen Merkmale nicht ursprünglich genetisch sondern stellen eine gewisse Adaption dar, die sich in den Genen nicht wiederfinden lässt. So geschehen bei den nordamerikanischen Natternarten der Gattungen Elaphe, Pantherophis und Lampropeltis. Man muss sich also auch etwas mit der historischen Taxonomie einer Art beschäftigen, um zumindest etwas Verständnis für die Unsinnigkeit von "Reinrassigkeit" aufzubringen. Ein klassisches Beispiel sind dabei die Teppichpythons. Damals wurde alles als Morelia spilota variegata bezeichnet, bis 1984/1985 Wells & Wellington eine Arbeit verfassten, die von den meisten Herpetologen nicht anerkannt wurde. Darin beschrieben sie die heute bekannten Unterarten (damals als Arten) cheynei, mcdowelli und metcalfei. Erst 10 Jahre später griffen Dave & Tracy Barker diese Namen wieder auf und fühten in ihrem Buch "Pythons of the World, Vol. 1" diese Namen als Unterarten dann tatsächlich ein. Zu diesem Zeitpunkt exportierte Australien aber schon nicht mehr, so dass alles, was bis dahin bereits draußen war als Morelia spilota variegata gehandelt und damit auch verpaart wurde. Nach dem Buch kam dann die große Welle. Jedes Tier, was ein bisschen gelb war war auf einmal ein cheynei, jedes rötlich-braun-beigefarbendes Tier ein mcdowelli und jedes silbergrau-schwarz-weiße Tier mit ZigZack-Zeichnung wurde ein metcalfei. Heute kann niemand mehr mit Gewissheit sagen, was er da in seinen Tieren alles drin hat, egal ob die Tiere von Paul oder Marc stammen oder von irgendwelchen US-amerikansichen Händlern. Hinzu kommen dann noch die ganzen merkmalsbetonten Auswahlzuchten...Und im Falle des achso geliebten Papua-Teppichpythons, der vermeintlich als Morelia spilota harrisoni bezeichnet wird, habe ich bereits vor einigen Tage (mal wieder) etwas in der Grube geschrieben. Das ist alles Firlefanz!

Kurzum, die Verwendung der Begriffe Rasse und vor allen Dingen "Reinrassigkeit" machen in der Terraristik eigentlich keinen Sinn und verwirren die Leute nur. Im schlimmsten Falle suggerieren sie, dass man für die Tiere a) bis d) beantworten kann und das dieses ein "Qualitätsmerkmal" eines Züchters sei. Aber auch dieser kann die Fragen nicht beantworten. Vielleicht will er damit aber auch nur ausdrücken, dass er Tiere verpaart hat, die die gleichen morphologischen Merkmale aufweisen (wie er sie für eine gewisse Population für richtig hält), was letztendlich nichts anderes ist als eine Auswahlzucht...Ob da böse Absicht, versuchter Betrug oder sonst etwas hintersteckt, vermag ich nicht zu beurteilen.

In diesem Sinne viel Spaß bei der Diskussion um Rassen und Reinrassigkeit ;)

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