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Sir B.Trunken

unregistriert

1

Freitag, 29. Juli 2011, 19:08

Inzucht

Hallo,

Also ich habe zwar noch keine eignen Nachzuchten (wie auch, habe nur eine Boa und einen Python ^^)
Aber ich lese oft Pärchen und so die vom selben Züchter sind. Das wäre demnach ja Inzucht oder nicht?
Wie siehtn das aus, is das nicht schlimm? wird das oft Praktiziert? Ich weis nicht sorecht was ich davon halten soll, weils doch irgendwie gang und gebe ist, oder bin ich da bloß fehlinformiert?

LG Angi

2

Freitag, 29. Juli 2011, 19:44


Aber ich lese oft Pärchen und so die vom selben Züchter sind. Das wäre demnach ja Inzucht oder nicht?

Ja, dass ist desöfteren der Fall :)

Es gibt auch Züchter die mehrere Blutlinien anbieten, sodass man mischen kann, jedoch ist das meiste Inzucht.

Das ist eine ähnliche Frage, wie mit der lebend oder tot füttern frage ;)

Manchmal lässt sich Inzucht nicht vermeiden, da der Genpool bei bestimmten Arten/Unterarten begrenzt ist.
Mfg
8) Hippi 8)

SvenH

Meister

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Wohnort: bei Koblenz

Beruf: Dipl.Ing Biotechnologie

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3

Samstag, 30. Juli 2011, 16:41

Hallo ,

einmal vorausgesetzt, dass die Ausgangsgruppe keine genetischen Defekte bereits inne hate, sind diverse Folgegenerationen (Inzucht über mehrer Generationen) kein Problem.
Bei den gängigen Arten gibts es durchaus langjährige Erfahrungswerte, Inzuchtdepressionen sind nach meiner Kenntnis seltenst ein Problem.


Ich hätte also grundsätzlich kein Problem Wurf- bzw. Gelegegeschwister zu verpaaren. Trotzdem ist es natürlich stets ein Frage wert, aus welchem Pool die Eltern stammen.

Grüße,
Sven

4

Samstag, 30. Juli 2011, 17:40

Was ist Inzucht in den Augen des Menschen?.

Kommt das dabei raus was der Mensch sich erhofft hat... ist es gut, kommt was dabei raus was der Mensch sich nicht erhofft hat... nennt man es Inzucht.

Worauf basieren denn alle unsere Nutztiere?, ich behaupte auf selektiver Inzucht.

Inzucht bei Tieren wird doch dann immer erst interessant wenn Verhaltensfehler bei Tieren auffallen bzw. nicht erwünschte Eigenschaften, meine damit wenn etwas passiert was normaler weiße dem Tier nicht zugeordnet werden kann u. sich dann bei der Rückverfolgung der Verpaarungen rauskommt das es sich um Blutsverwandte Induviduen handelt das dann schnell von Inzucht gesprochen wird.


Torsten

5

Montag, 1. August 2011, 22:24

Direkter Inzucht ist eine Verpaarung von Geschwistern oder Geschwister Elternverpaarung.Mäßiger Inzucht findet mit nahem Verwandten statt.Zum Beispiel eine Verpaarung mit Onkel ,Tante, Cousine und Cousenk.In der Tierzucht wird hauptsächslich Linienzucht praktiziert,hier sollen beide Paarungspartner mehrere Verwandte in sich tragen,um die erwünschten Eigenschaften zu bündeln.Man fürchtet sich vor Inzuchtdepressionen.Bei direkter Inzucht kommt man schneller zum gewünschten Erfolg.Aber Tatsache ist,daß andere gute Eigenschaften verschwinden können.Aber das nimmt man in Kauf,solange keine gravierende Mängel auftreten.

Jetzt auf die Reptilienzucht bezogen,hier erkennt man den Verlust guter Eigenschaften nicht direkt.In der Natur findet auch Inzucht statt.Aber die Natur sondert gnadenlos alle Nachtzuchten aus ,die nicht optimal sind.In Menchenhand werden solche Tiere weiter zur Zucht verwandt.Erst wenn man erkennt,daß die Tiere Vitalitätsprobleme haben,ist es zu spät.

Wenn genügen Individuen vorhanden sind ,sollte man keine direkte Inzucht betreiben.Ich verstehe nicht ,warum sich in der Schlangenzucht sich eingebürgert hat,Inzucht in mehrere Generationen schadet nicht.

Gruß bindo

SvenH

Meister

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Beruf: Dipl.Ing Biotechnologie

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6

Dienstag, 2. August 2011, 15:27

Wenn genügen Individuen vorhanden sind ,sollte man keine direkte Inzucht betreiben.Ich verstehe nicht ,warum sich in der Schlangenzucht sich eingebürgert hat,Inzucht in mehrere Generationen schadet nicht.

Weil mir keine belastbaren Daten bekannt sind, die das belegen. Vielleicht kannst Du da aushelfen ?
Fakt ist, dass auf nicht einmal 1km^2 großen Antillen-Inseln stabile Schlangenpopulationen existieren, isoliert versteht sich.
Um es platt zu formulieren: Es ist ziemlich wahrscheinlich dass dort auch alle Tierchen weitläufig miteinander verwandt sind.

Ein limitierter Genpool muss nicht zwingend unmittelbar zu Defekten führen. Ich denke, wir sprechen bei Schlangen über andere Zeiträume als bei Menschen oder anderen höheren Säugern. Aber bestimmt gibt ein paar evolutionsbiologisch bechlagenere User als mich, die das Thema etwas erhellen könnten.. :D

Grüße,
Sven

pat-angkor

Moderator

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7

Mittwoch, 3. August 2011, 14:10

Hi,



Weil mir keine belastbaren Daten bekannt sind, die das belegen. Vielleicht kannst Du da aushelfen ?

Es gibt eine Studie aus Schweden die sich mit Inzucht bei einer wildlebenden Kreuzotterpolulation befasst.

HIER

PAPER

und noch ein Weiteres, dass das Thema anspricht, allerdings den Schwerpunkt auf der Zerstörung des Habitats legt, ist HIER zu finden.


Fakt ist, dass auf nicht einmal 1km^2 großen Antillen-Inseln stabile Schlangenpopulationen existieren, isoliert versteht sich.
Um es platt zu formulieren: Es ist ziemlich wahrscheinlich dass dort auch alle Tierchen weitläufig miteinander verwandt sind.

Damit hast du sicherlich recht.

Jedoch denke ich, dass man Inzucht bei Inselpopulationen und Inzucht bei nicht so stark isolierten Festlandpopulationen schwer miteinander vergleichen kann.

Als Beispiel kann man Boa c. imperator von, sagen wir, Corn Island nehmen. Da die Tiere bisher doch recht isoliert gelebt haben, dürften die deutlich robuster gegenüber Inzuchtdepressionen sein, als z.B. Boa c.imperator aus Kolumbien oder Costa Rica. Einfach da die Population schon länger mit dem geringeren Genpool zurechtkommen musste und somit stabiler wurde, nehme ich mal an.

Wobei es auch auf die Augangstiere ankommt, wie du in deinem letzten Absatz angemerkt hast.
Ein Gendefekt kann sich viel drastischer auf den Rest der Tiere auswirken, wenn der Genpool kleiner ist. Aufgrund der geringeren genetischen Varianz müsste ein entsprechender Defekt auf mehr Individuuen zutreffen?


Ein limitierter Genpool muss nicht zwingend unmittelbar zu Defekten führen. Ich denke, wir sprechen bei Schlangen über andere Zeiträume als bei Menschen oder anderen höheren Säugern. Aber bestimmt gibt ein paar evolutionsbiologisch bechlagenere User als mich, die das Thema etwas erhellen könnten..

Grüße,
Sven
Ich bin auch der Meinung, dass man Inzucht vermeiden sollte, bei vielen Arten ist das ja möglich. Wenn man bedenkt wie schnell die Zerstörung der nat. Habitate vieler Arten vonstatten geht, wird man in mehreren Jahzehnten schnell in der 1x 'ten Generation angekommen sein. Und ob da Inzucht bei gesunden Tieren trotzdem zu Problemen führt, zumal ohne wirkliche Selektion, weiß man nicht. Und wo will man dann fremdes Blut einkreuzen?


Gruß patrick

8

Mittwoch, 3. August 2011, 23:21

Inzuchtdepressionen können unterschiedlich in Erscheinung treten : - Jungtiere fressen schlecht

- werden nicht wüchsig (werden dann als kleinbleibend beschrieben)

- sind sehr anfällig gegen Krankheiten

- lassen sich schlecht züchten

Das sind nur ein Paar sichtbare Gendefekte , die ich gesehen habe. Rassetypische Eigenschaften ,schlechte Haltungsbedingungen und Streßsituaionen ,will ich außen stehen lassen.

Gruß bindo

9

Mittwoch, 3. August 2011, 23:48

Das sind nur ein Paar sichtbare Gendefekte , die ich gesehen habe

Wo, bei welchen und wie vielen Tieren hast du das denn alles "gesehen"?

Danke für die Links Patrick
Viele Grüße,
Peer

10

Mittwoch, 3. August 2011, 23:57

In der Schlangenzucht wird oft die These vertreten, wenn man genetisch saubere Tiere verpaart kann nicht schief gehen.Das ist ein Irrtum. In jedem neuen Wesen finden viele Mutationen der Gene statt.Selbst wenn man ein Tier klonen würde,hat man nie das Orginal, weil die Zellteilung unterschiedlich verläuft.Die bestehenden Inselpopulationen sind relativ inzuchtresistenz ,weil die Natur gut selektiert.Das funktioniert in Menschenhand nicht.

Gruß bindo

11

Donnerstag, 4. August 2011, 00:21

Ich hatte vor vielen Jahren mir Kornnatternbabys gekauft.Damals hieß es man die Babys stopfen, weil sie nicht fraßen.

Dann habe ich mir einen Gruppe Epicates c.c. aus einer x- ten Inzuchtlinie gekauft vor der ersten Häutung.Einige konnten nicht mal Mäusepinkis verdauen.Bei diversen Mixboas habe ich auch genetische Probleme gehabt.Zwei Zootierpfleger für Reptilien aus verschiedene Zoo haben meine These bestätigt.

python77

unregistriert

12

Montag, 28. November 2011, 21:20

Ich habe ebenfalls so meine Erfahrungen gemacht.
Aber zuerst denke ich das ein gewisses Maß an Inzucht gerade bei Schlangen kein Problem darstellen.Da diese recht Gebiets treu sind und sich so auch in der Natur diese oft Inzucht verpaaren. Wie schon erwähnt ist auch bei Inselformen dieses der Fall.
Ich denke das auch aus diesem Grund in der Natur immer wieder Gendefekte wie Farb und Zeichnungsveränderungen finden lassen.
Bis zu einem bestimmten Maß mag das auch alles ok sein.
Ich kaufe 2 Kornnattern(Butter motley) und hatte eigentlich vor diese zu verpaaren doch beide fraßen sehr schlecht und wollten nicht wachsen. Alles untersucht und raus kam eine Armut roter Blutkörperchen laut Dr Mutschmann eindeutig auf Inzucht zurück zu führen.
Ich mich also schlau gemacht. die Elter waren Geschwister diese stammten aus Berlin der hatte beide Elterntiere wiederum aus Wien. wo der seine her hatte weis der Geier. aber auf jeden Fall wurden schon 2 mal hintereinander Geschwister verpaart. Ich habe die Beiden nun natürlich nicht noch einmal miteinander verpaart , nicht nur weil das das Männchen nicht geschafft hat. Das Weibchen hat sich recht gut erholt. is nicht die größte aber hat 6 Eier gelegt und die Jungtiere sind ok. Frisches Blut hats halt gebracht.

Was ich gelernt habe, vorher mal schauen in wie weit da schon rumgewurschtelt wurde.

Leider bleibt es aber nicht aus das ich hin und wieder in der Morphen Zucht Halbgeschwister die den gleichen Vater aber verschiedene Mütter haben miteinander verpaaren muss. Daher mache ich einige Projekte doppelt um dies zu ermöglichen. Eine reine Geschwister Verpaarung kann ich so auch vermeiden.

mfg python77

Lukas

Profi

Beiträge: 170

Wohnort: Basel CH

Beruf: Pflegefachmann HF

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13

Montag, 28. November 2011, 21:55

In der Schweiz gibt es eine Population Würfelnattern am Alpnachersee, die wurde dort eigeschleppt wurden. Die Ursprungs Tiere sind wahrscheinlich nur ein paar wenige Exemplare. Bei Studien wurden einige Tiere mit degenerativen Erscheinungen, vorallem Beschuppungsfehler festgestellt. (pers. Mitteilung Konrad Mabert). Konni geht davon aus, dass dies eine Inzucht Erscheinung ist. Wie sich die Population weiter entwickelt wird die Zukunft zeigen. Ich habe auch schon Geschwistertiere verpaart, versuche dies allerdings zu vermeiden. Bei meinen Epicrates c. gaigei habe ich keine andere Wahl, ich habe noch nie andere Tiere ausser meinen gesehen. Viele Asiatische Kletternatten in Europa stammen von wenigen Tieren ab, dort wird sich auch zeigen ob sie mit der Zeit Probleme bekommen. Bei Corallus hortulanus, ist es wahrscheinlich möglich, durch Inzucht reine Farb Typen zu züchten, dies währe bei einer so Polymorphen Art sehr schade. hortulanus NZ das ist wie Wheinachten da ist immer eine Überraschung dabei.
Gruss Lukas

ThorstenG

unregistriert

14

Mittwoch, 30. November 2011, 09:56

Hi!

Entscheidend ist immer die Selektion, die in der Terraristik leider mit falschen Vorzeichen betrieben wird.

Bei "neuen" Farbprojekten werden zwangsläufig auch Geschwistertiere verpaart. Kein Problem, wenn die Ausgangstiere sowohl blutsfremd als auch kräftig sind. Wenn man dann die grössten und am besten fressenden F1-Tiere für ein Projekt aussucht, tendieren Probleme gegen null.

Betreibt man Auswahlzucht, sieht die Sache schon anders aus, da dort idR nach Farbmerkmalen selektiert wird. Da bekommt ein besonders schönes Jungtier den Vorzug. Ein kräftiges und robustes Tier mit weniger gut ausgeprägten Merkmalen hat da das Nachsehen. Ein Kardinalfehler.

15

Mittwoch, 30. November 2011, 22:43

Thorsten G,

ich stimme dir voll zu in Deiner Meinung.In der Morhenzucht bei Boas kann mittlerweile auf ein breites Genpool zurückgegriffen werden.Es sei denn es handelt sich um mehrfache Genkombinationen, bei der sich nur Geschwisterverpaarungen lohnen.Nimmt man hier ,die robusten NZ zur Weiterzucht ist alles Besten.

Anders sieht es bei der Zucht von Farb bzw Zeichnungsvarianten der Pure Lokalitäten ,wie zB Boa c. longicauda schwarz/ weiße Variante ,aus.Hier wird der Inzuchtkoeffizient hoch geschraubt.Gerade bei solchen Zuchten ist die genetische Auffrischung gering.Man legt hier viel Wert auf Reinrassigkeit und nimmt Inzuchtdepressionen in Kauf.Sicherlich kann man mit vitalen Tieren hier weiter züchten.Aber es wird mit jedem Tier versucht weiter zu züchten.Leider machen sich auch viele Morphenzüchter auch wenig Gedanken was sie verpaaren.

Manche Boaszüchter sind stolz darauf ,seit Jahren keine Neuzugänge an Boas zu haben,um zu unterstreichen ,daß ihre Boas IBD frei sind.Soll das heißen,daß sie von genetischer Varianz nicht halten ?

Ich hoffe hiermit zu weiteren Diskussionen anregen kann.

Gruß bindo

16

Donnerstag, 1. Dezember 2011, 08:23

Daher freue ich mich auch immer zu lesen wenn jemand NZ von der XYZ Bloodline abzugeben hat ...

100% XYZ Bloodline, das Original, geprüft durch 20íg Fache "selektion" :wacko: :D

17

Donnerstag, 1. Dezember 2011, 10:21

Manche Boaszüchter sind stolz darauf ,seit Jahren keine Neuzugänge an Boas zu haben,um zu unterstreichen ,daß ihre Boas IBD frei sind.Soll das heißen,daß sie von genetischer Varianz nicht halten ?

Hier vernute ich mal das man mit der Angst wegen IBD arbeitet, die Folgen von IBD sind doch bekannter wie die von Inzucht ( beziehe das auf Neueinsteiger u. 08/15 Halter, sollten die es nicht Wissen dann kann man IBD mit seinen Folgen ja beiläufig erwähnen), ich bin da wirklich der Meinung wenn man in einer/ einem Verkaufsanzeige/ Verkaufsgespräch liest/ erzählt bekommt der Bestand ist IBD frei zeit Genaerationen weil man nur mit Tieren verpaart die entweder schon ewigkeiten im eigenen Besitz sind, u. 1x auf IBD getstet worden, o. Mutter mit Sohn, Tochter mit Vater o. Geschwistertiere untereinander ist das doch erst 1x einleuchtend das da eigentlich kein IBD im Spiel sein kann u. man denkt nicht weiter weil man ja ein vermeintlich gesundes Tier hat.



Torsten

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