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Saturday, March 19th 2011, 9:47pm

Morelia sp. cheynei und dessen Verlust der "Farbintensität" im Alter

Hallo,
bei einem Telefonat mit "unserem" Manni, kam die Frage auf, warum schwarz/gelbe Morelia sp. cheynei in einem Alter von ca. 5-6 Jahren ihre Farbe verlieren.
Ist das generell der Fall?
Kommt das in der freien Natur auch so vor oder liegt das an der Haltung in Gefangenschaft?
Was kann oder könnte der Grund sein?
Hat dieses jemand von Euch beobachten können?
Fragen über Fragen, ich hoffe auf ein paar Antworten!
Friede ist nur dort, wo der vorlaute Mensch sich noch nicht niedergelassen hat.
© Willy Meurer, (*1934)

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2

Saturday, March 19th 2011, 11:50pm

Im Alter verlieren M.S.Cheyneis etwas an Farbe/Kontrast das ist richtig ja …

Meist verblassen die gelbtöne etwas und manchmal kommen in den gelben Zeichnungselementen auch schwarze Schuppen dazu.

Wie es in freier Natur aussieht kann ich nicht sicher sagen, ich weiß aber dass es auch bei Cheynei Haltern in OZ zum Verlust der Farbintensität kommt!

Allgemein betrifft des aber nicht nur die s/g Cheyneis sondern alle Teppichpythons!

Nur bei den s/g Cheyneis fällt es schlicht und ergreifend am meisten auf ;)

Im Grunde ist es ja auch nichts ungewöhnliches, von Corallus batesii kennt man es ja auch das die Tiere im alter dunkler werden, nur sieht es bei Ihnen besser aus ;)

pat-angkor

Moderator

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3

Sunday, March 20th 2011, 5:46pm

Hi,

eine interessante Fragestelung. Meine Gedanken als Morelia-Laie wären folgende:

Zuerst würde mich interessieren, ob die Bedeutung der Färbung/Zeichnung schon genauer untersucht worden ist?

Also z.b. ob die Zeichnung/Färbung durch das auffallende Gelb eine abschreckende Wirkung gegenüber Fressfeinden darstellen soll, oder ob diese nur dazu dient die Konturen des Tieres zu "verschleiern"?

Wäre ersteres der Fall könnte man evtl. vermuten, dass nur Jungtiere diese abschreckende Wirkung brauchen und je größer die Tiere letzendlich werden, desto weniger Fressfeinde müssten abgeschreckt werden, (die Adultgröße sollte ja fast mit den angesprochenen 5 bis 6 Jahren erreicht sein).

Mein Gedankenspiel zu dem Kontrast:

Die Jungtiere sind eher arboreal, wo der Kontrast zw. Licht und Schatten wohl deutlicher zur Geltung kommt, als dies bei am Boden lebenden Adulti der Fall sein dürfte. Daher könnte der Kontrast mit zunehmendem Alter (Größe) auch verschwinden.



Wie gesagt, nur Gedankenspiele auf die Schnelle meinerseits.

Bei meinem Boaweibchen fällt mir dazu noch ein, dass sie mit zunehmendem Alter immer mehr schwarze Schuppenanteile bekommt, eine Erklärung habe ich aber nicht und ich denke, dass ist auch nicht wirklich mit Morelias vergleichbar, es sei denn es würde eine Art generelle (Artübergreifende) Mutation oder Umprogrammierung der (Pigment-)Zellen vorliegen. Ich weiß allerdings nicht, wie sich alternde Pigmentzellen verhalten. Evtl steigt dort ja auch der melanistische Anteil?



Gruß patrick

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4

Sunday, March 20th 2011, 7:37pm

Moin,

auf dem Gebiet bin ich absoluter Laie aber der erste Gedanke der mir kam ist, dass es vielleicht an dem mangelnden UV in der meisten Terrarienhaltung liegen könnte.

Zum Thema Adulti und mehr schwarze Schuppen könnte ich mir auch vorstellen, dass die massigeren Schlangen auch etwas mehr bzw. schneller Wärme speichern wollen.
Dies könnte sich auf ein besseres Fluchtverhalten bei später bodenlebenden Arten auswirken und es kann vielleicht auch schneller verdaut werden.

Dies sind aber alles nur Überlegungen, die in keinster Weise von mir wirklich fachlich unterlegt werden können.
Grüße

Tanio


Manni

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5

Sunday, March 20th 2011, 8:51pm

Wäre ersteres der Fall könnte man evtl. vermuten, dass nur Jungtiere diese abschreckende Wirkung brauchen und je größer die Tiere letzendlich werden, desto weniger Fressfeinde müssten abgeschreckt werden,

Hm, der Ansatz hinkt. :) Kleine cheyneis sehen eher unspektakulär aus. Noch dazu kommt das richtig gelbe cheyneis im Aussieland eher selten sind.
Die Jungtiere sind eher arboreal, wo der Kontrast zw. Licht und Schatten wohl deutlicher zur Geltung kommt, als dies bei am Boden lebenden Adulti der Fall sein dürfte.

Auch da muss ich wiedersprechen. adulte Tiere sind gerade bei cheynei durchaus arboreal.

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6

Sunday, March 20th 2011, 10:01pm

Mangelnde UV strahlung kann man glaub ich auch ausschließen Tanio, kenn halter die seit klein auf Uv-Lampen in den Becken mit drin haben und das verhalten ist das selbe ...



Meiner Meinung kommen die "älteren" Cheyneis den Aussis in der Natur am nähesten !

Manni hat es ja schon angesprochen das die wenigsten Cheyneis in freier Wildbahn so aussehen wie sie sich ein Terrarianer im großen und ganzen vorstellt ;)

Mein Mänchen z.B. hat nach den ersten 2 jahren enorm nachgedunkelt und hat viele schwarze Schuppen dazu bekommen, hab die Bilder einigen bekannten Züchtern aus OZ geschickt, alle waren der selben Meinung "looks like a nature Cheynei" ....

In vielen sogenannten Zuchtlinien welche durch sorgfalltige "selektion" :rolleyes: entstanden sind ist halt leider gottes auch der ein oder andere Carpet mit rein gepuncht ....



Von daher glaube ich das es einfach eine normale entwicklung in der färbung ist was nichts mit einen Defizit an Uv-Strahlung, Futter o.ä. zu tun hat !?!

Manni

Administrator

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7

Sunday, March 20th 2011, 10:12pm

@Mortl
Ein guter Bekannter hat mal gesagt: Nur eine hässliche cheynei ist eine echte cheynei. :D

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8

Sunday, March 20th 2011, 10:16pm

Passt zu der Aussage eines anderen bekannten, die schönsten Cheyneis sind immer noch Crossings ;)

9

Sunday, March 20th 2011, 10:24pm

Quoted

Mangelnde UV strahlung kann man glaub ich auch ausschließen Tanio, kenn halter die seit klein auf Uv-Lampen in den Becken mit drin haben und das verhalten ist das selbe ...


Würde ich nicht ausschließen! Dieses Phänomen sieht man vor allen Dingen bei Morelia boeleni und Morelia spilota spilota. Fehlt UV-Licht, verblassen die gelben Farben. In Oz ist es sogar so, dass viele Halter von Diamantpythons das fehlen von UV sowie zu warme Haltung als Ursache des DPS (Diamond python syndrome) ansehen. Tiere, die immer mit UV-Licht bestrahlt wurden zeigen kein DSP.

Die Schutzfunktion der Färbung gegenüber Fressfeinden etc. ist allerdings auch ein recht gutes Argument.

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10

Sunday, March 20th 2011, 10:43pm

Unmöglich ist es nicht ...

Ich denke aber nicht das man es mit DPS vergleichen kann ?!?

Die Farbveränderung ist in Terrarienhaltung bis jetzt mit und ohne Uv-Licht aufgetreten ...

Lasse mich aber gern eines besseren belehren wenn einer mehr fakten hat ;)



Die Schutzfunktion der Färbung ist evtl ein guter Ansatzpunkt aber betrifft die Farbveränderung ja auch andere Teppichpythons wie M.s.Mcdowelli, der ja von Haus aus kein Farbwunder ist ...

11

Monday, March 21st 2011, 3:14pm

Hallo,

das extreme gelb einiger Tiere wurde ja durch Linienzucht erreich wie Mortl erwähnte. Ich selbst besitze ja einen Cheynei aus der VPI Linie (berichtige mich falls ich falsch liege Mortl), er ist leider nie so richtig knall gelb geworden, er zeigt dafür aber eine extreme Aufhellung und Abdunklung je nachdem wo er liegt. Unter dem HQI-Strahler (übrigends darüber sind in unmittelbarer Nähe (30cm) 2 UV-Leuchtstoffröhren), das gleiche passiert unter einem Hochvolthalogener mit UVA-Strahlung, wird er an den Flanken richtig gelb, und sein Rücken ockerfarben, während er am Bodengrund bzw. Bodennähe richtig gehend mit dem Hintergrund verschmilzt und braun ist.
Daher glaube ich, dass die Farbe und die Fähigkeit zur Modifikation der Farben, mal heller oder dünkler thermoregulatorische Funktionen hat. Ich glaube auch mal gelesen zu haben, M. boeleni regelt durch aufhellen der gelben Zeichnung zum Teil seine Temperatur bzw. vermeidet eine Überhitzung.
Daher würde ich spekulieren, dass das dunkler werden nicht nur am Alter liegt sondern auch am jeweiligen Aufenthaltsort des Tieres.

Grüße Kai

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12

Monday, March 21st 2011, 4:36pm

M.s.Harrisoni zeigt in der Hinsicht die größte Farbveränderung, an kühlen stellen oder Nachts hellen die Tiere enorm auf, sobald das Licht angeht und sie den Sonnenplatz aufsuchen dunkeln sie ab.
sowar es zumindest bei all meinen Tieren ...