Hallo zusammen.
Mir persönlich fehlt da zwar ebenfalls der Sinn für...... aber andererseits..... ja andererseits fehlt mir eben der Sinn dafür.
Klar, in der Natur sind Hybriden auch keine Seltenheit, allerdings geht es in der Terraristik sehr oft um Ausgangsarten, die komplett andere Klimate, andere Habitate bewohnen, abweichende Verhaltensweisen besitzen ... wie soll man mit den Hybriden umgehen was die Haltung, die Überwinterung etc angeht? (siehe Beispiel guttatus x scalaris)
In vielen Fällen kommen sie wohl einfach in eine zwischen Heizkabel eingebettete Schublade bei exakt gesteuerten 26,746°C tagsüber und 20,653°C nachts, wie alle anderen auch. Sicher funktioniert das auch in einigen Fällen.
Lampropelten werden durch Trickserei dazu gebracht ihre natürliche Beute zu bespringen, gleichzeitig wird die natürliche Beute allein durch die Präsenz des Prädators unglaublichem Stress ausgesetzt.... es sei denn man entreist einen Kornnattermann aus einer wilden Liebesjagd und setzt sie dann zur Königsnatter.... dann wird auch schonmal der perplexe Prädator kurzerhand "vergewaltigt"- denke das machen sich viele nicht mal so bewusst, die dann diese Hybriden auf nem Börsentisch stehen sehen.
Vielleicht wird die "Korni" ja auch noch ganz im Stil der schwarzen Witwe nach dem Paarungsakt vertilgt... das weiß praktischerweise dann der erfahrene Hybridzüchter rechtzeitig zu unterbinden.
Das mit der deutlichen Benennung bei der Veräußerung ist ja auch so ne Sache.... "Creamsicle" Kornnattern werden auch durch die Bank als P. guttatus angeboten und nicht als P. guttatus x P. emoryi. Nicht jedem Hybrid sieht man so deutlich an, dass er einer ist, besonders nicht wenn die Hybridisierung Generationen zurückliegt. Und nicht jeder potentielle P.guttatus Züchter ist belesen genug, um den potentiellen Hybrid-Hintergrund einer angebotenen tripple X Mutant Kornnater abschätzen zu können, bzw. kommt auch erst gar nicht auf die Idee dass es ein Hybrid sein könnte, stellt sich die Frage also auch gar nicht. Oft wissen es die Verkäufer wohl selbst nicht.
Noch schlimmer und sogar grob fahrlässig ist dieser Mist, wenn er mutwillig bei Giftschlangen praktiziert wird.... (z.B. bei Crotalus nicht selten) Die Gifte werden einfach unberechenbar und ob im Notfall die vorgesehenen Antivenine noch Wirkung zeigen ist kaum bzw. gar nicht abzuschätzen.
Ich finde man sollte sich vielleicht auch einmal zur Praxis der Hybridzucht Gedanken machen, wie schwer es unter Umständen sein kann abzuschätzen wie die Hybriden nun zu halten sind etc etc etc.... hier ist man dann rein auf Versuch und Irrtum angewiesen.... Habitatrecherche fällt hier eben flach.
Das alles weil es interessant ist? Nein. Man muss sich nur die Facebook-Gruppen wie oben durchsehen..... Komerz, Absatz und wie Phil es so schön beschrieb: als Miniatur-Gott was neues schaffen. Ok..... also vielleicht auch doch weil es interessant ist.
Die Verwandschaftsverhältnisse werden die im www verbreiteten Supersystematiker ja sicher auch ohne solche Kreuzungsversuche aufdecken.
Aber ja.... die alte Diskussion um die Hybridzucht.... die Krönung des Schlangenkreationismus.
Letztlich
macht dann ja doch jeder was er will und das kann er ja auch..... ich
denke glücklicherweiße wird diese Hybridgeschichte in Europa zumindest
immer noch eher kritisch als erstrebenswert betrachtet.
VG, Steven
Edit: Lucas, deinen Beitrag muss ich völlig überlesen haben, da hab ich dich nun praktisch auch nochmal wiedergegeben...
Eben genau das will mir auch nicht in den Kopf rein gehen...