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21

Montag, 9. August 2010, 13:57

Hallo zusammen,
Ich halte meine Diamanten, bei geöffnetem Fenster, ohne Thermostat und nur mit einem Wärmespot. So ergeben sich folgende Tagesspitzenwerte: Sommer max 35°C, Winter max 19°C. Die Nachtstiefstwerte sind im Sommer bei 18°C und im Winter habe ich schon 8°C gemessen. Ausser in extrem warmen Perioden haben die Tiere 8 Stunden pro Tag den Spot brennen, der aber meist nur 2-4stunden pro tag genutzt wird.(Ausnahmen stellen hier 2-3 die Tage nach der Fütterung dar in denen die Tiere ausgiebig sonnen). Durch das ständig geöffnete Fenster ist jeder Tag anders und das herrschende Wetter beeinflusst auch die Temperatur im Diamantbecken maßgeblich. So sind auch die jahreszeitlichen Schwankungen für die Tiere deutlicher zu spühren. Habe mit den Tieren die ich auch als Neonaten so gehalten wurde keinerlei Probleme. Abgemildert werden die durchs Wetter beeinflussten Temperaturen, durch die Abwärme der thermostatgesteuerten Terrarien im gleichen Raum.
Meine Neonaten halte ich bei Temperaturen zwischen 27,5°C und 31,5°C.
Ich denke das es den Tieren langfristig besser geht wenn sie nicht über Monate bei konstanten Parametern gepflegt werden, sondern jeder Tag seine Eigenheiten hat, wie eben auch in der Natur! Ich lege auch Tage ein an denen sie nur 2Stunden die Möglichkeit bekommen sich zu Sonnen, was ihnen keine Problem bereitet. Dann brennt nur die UV-Spirale.
Gruß
Dominik

22

Montag, 9. August 2010, 14:15

Finde ich klasse Domenik !!

Denke auch das wie Manni schon schreibt, man näher auf die gehaltenne Art eingehen sollte da Arten übergreifend etc massive unterschiede natürlich sind !!!

caycaulker

unregistriert

23

Montag, 9. August 2010, 18:41

@PeT und Manni:
Good Posting. ;) Hier fehlt der "Danke"-Button im Forum. :D ;)

ThorstenG

unregistriert

24

Montag, 9. August 2010, 20:14

Hi!

Meine Meinung kurz und knapp:

Nachtabsenkung ist ein Muss. Und wenn die Tiere nicht zu feucht gehalten werden, sind selbst 20°C für die allermeisten Riesenschlangen kein Problem.

Dieses ganze Gehampel mit den Temperaturen ist reine Beschäftigungstherapie für den Terrarianer. Eine Möglickeit zum Aufheizen muss vorhanden sein und fertig. Grundtemperaturen von 25-26°C sind vollauf ausreichend. Ebenso hält man Riesenschlangen erfolgreicher, wenn man die Luftfeuchte niedriger hält, als in der Literatur häufig angegeben...

Zitat

Eine occidentalis ist rein von der Biologie her nichts anderes als eine
Gurinam. Also gibt es bisher für mich kein Hintergrund weshalb nicht
alle Boa c. ssp so gehalten werden können.


Diese Theorie halte ich jedoch für sehr verwegen... :D

Matthias Wegerdt

unregistriert

25

Montag, 9. August 2010, 20:58

Hallo Thorsten,

ich wüsste jetzt nicht das die occidentalis eine dickere Fettschicht, ein größeres Herz oder sonst Veränderungen hat im Vergleich zu den anderen Boa c. ssp. Mir ist zumindest keiner aufgefallen. Ich habe es nicht ausprobiert aber selbst bei der Fütterung (ich taue die Ratten auf einem terrarium auf und der Raum ist nicht beheizt. So waren die Futtertiere nicht extra auf Temperatur gebracht) hatte ich keine Probleme. Aber ich hatte sie auch nur 4 Jahre.


Gruß

Matthias

26

Montag, 9. August 2010, 21:39

Zitat

Eine occidentalis ist rein von der Biologie her nichts anderes als eine Gurinam. Also gibt es bisher für mich kein Hintergrund weshalb nicht alle Boa c. ssp so gehalten werden können.


Nun, die thermalen Ansprüche einer Art bzw. eines Indivduums lassen sich nicht so einfach pauschalisieren! Die sogenannten bevorzugte Körpertemperatur, also die Temperatur, die sich eine Schlange selber aussuchen würde, wenn ihr die Umwelt die Möglichkeit dazu bietet ist nicht nur artabhängig, sondern hängt auch von individuellen Faktoren wie etwa den Proportionen der Schlange, dem Allgemeinzustand (der Fittness) und weiteren Faktoren ab. Größerrer Schlangen können mehr Energie speichern und das auch noch länger als kleinere. Ebenso dunklere Exemplare im Gegensatz zu helleren Artgenossen. Zudem sollte man berücksichtigen, dass eine Schlange, die z.B. aus höheren Lagen (z.B. Morelia boeleni) kommt es ansich eher kühler hat, und ihre bevorzugte Körpertemperatur niedriger ist als bei Arten, die auf Meeresspiegelhöhe leben. Man rechnte pro 1000 m Höhenunterschied mit rund 8°C weniger Temperatur. Auf den ersten Blick mag die Biologie einer occidentalis gleich der einer Boa constrictor sein, schaut man aber mal genauer hin, stellt man doch einige Unterschiede fest. Klar, die Tiere können auch suboptimale Temperaturbedingungen tolerieren, aber ist es dass, was wir ihnen bieten wollen? Eine Boa constrictor ganz gleich aus welchem Verbreitungsgebiet kann natürlich die Temperaturen ertragen, die Artgenossen aus anderen Verbreitungsgebieten vorfinden. Das liegt in den Genen und man nennt das Adaption. Das ist die Grundlage dafür, dass sich Arten ausbreiten können und neue Lebensräume oder sogar Nischen bevölkern können. Einige Arten sind aber schon so speziell angepasst, dass sie kaum noch Toleranzen aufweisen (wie etwa wieder der Morelia boeleni) oder auch der Diamantpython. Hält man den so, wie man andere Pythons hält, fällt er nach wenigen Jahren vom Ast. Immerhin kommt der aus Region, in der es auch mal Winter wird. Er ist der einzige Python, der solchen Temperaturen ausgesetzt ist! Dazu gibt es übrigens einige Arbeiten von Rick Shine.

Bei Arten die eine große Verbreitung haben kann man sich durchaus mal die Klimadaten der verschiedenen Regionen anschauen und einen guten Mittelwert verwenden. Bei Arten mit einer sehr geringen Verbreitung sollte man eben die klimatischen Bedingungen vorhalten, die in dieser Region vorhanden sind. Dabei sollte man sich aber nicht die aktuellsten Temperaturen anschauen, sondern mal ein paar Jahreswerte. Diese Tiere leben halt nicht umsonst in einem solch kleinen Bereich.

Was ich fatal finde sind Leute, die ihre Nachzuchten dauerhaft und konstant bei hohen Temperaturen aufziehen, nur weil es manche amerikanschen Züchter so in ihren Büchern schreiben. Sowas ist eigentlich eine Sauerei und ich würde ein solche Tier nicht kaufen!

27

Dienstag, 10. August 2010, 07:47

Klasse Beitrag !!!!
Kann man die Arbeit über Diamanten auch wo im Netz einsehen oder .-....?!?
Das mit den Neoanaten ist ein Punkt der mir besonders stinkt !!!
Wenn eine NZ nicht in der lage ist eine gewisse Temp-schwankung weg zu stecken will ich sowas garnicht hier haben !


(p.s.: such schon seit längeren einen Bericht über den Rauhschuppenpython, weißt du da evtl was ?)

caycaulker

unregistriert

28

Dienstag, 10. August 2010, 18:57

(p.s.: such schon seit längeren einen Bericht über den Rauhschuppenpython, weißt du da evtl was ?)

Und ich erst... Wäre cool wenn du das was für mich hast, PNG. ;) Gerne auch per PN. Danke schonmal.

29

Dienstag, 10. August 2010, 19:15

Hi,

hmm, also über Morelia carinata ist nicht viel veröffentlicht worden. Es gab letztes Jahr glaube ich in der englischen Ausgabe der Reptilia mal einen Artikel von einem Bekannten von mir Stephano Aclini, aus Italien, aber in welcher Ausgabe genau, weiß ich garnicht mehr. Soweit ich mich erinnere hatte er auch Kontakt zu John Weigel in Australien, so dass der Artikel auch Hand und Fuß hat. Müsstet ihr mal suchen!
Das letzte Mal dass ich selber mit John gesprochen habe, war im März 2000, also kurz nach den Welt-Erstnachzuchten. Mittlerweile gibt es schon etliche weitere Nachzuchttiere, und die werden in Australien sogar schon bei Verlosungen als Preis vergeben...

Was die Morelia spilota papers angeht, so waren sie bis vor einigen Jahren online erhältlich. Allerdings publiziert Rick Shine dermaßen viel, dass der Uni-Server platzte und daher sind die papers nicht mehr online. Ich könnte aber mit ein paar PDFs aushelfen ;-) PN an mich mit e-mail-Adresse.

caycaulker

unregistriert

30

Dienstag, 10. August 2010, 19:33

Hi,
also der Artikel zu Morelia carinata von dem du sprichst ist auch in der deutschen Augabe der Reptilia auf Seite 28-32 vertreten. Und zwar ist das die Ausgabe Nr. 79 mit dem Titelthema "Australische Pythons"... Die Ausgabe hab ich selbstverständlich. :thumbup:

31

Dienstag, 10. August 2010, 19:34

Sehr interessante Diskussion!

Ich persönlich halte es so das ich tagsüber bei meinen Bos ein Temperaturgefälle von 36° - 24° anbiete, die Tiere suchen sich schon selbst die für sich richtige Temperaturzone und jede hat auch ihre bevorzugte Stelle an der sie gerne liegt. Das ist bei dem Mexikotier zB. sehr nah am Strahler und die heissete Stelle im Becken, der Costa Ricaner hat es gerne etwas kühler und liegt immer unter der Wurzel die direkt unter dem Spot liegt (so 28° - 29°).

Bei dem Costa Ricaner hatte ich damals grosse Probleme mit dem auswürgen von Futtertieren als ich eine Maximaltemperatur von 32° an der heissesten Stelle angbeoten habe, als ich dann auf 36° erhöht habe war das Problem plötzlich verschwunden. Die scheint also sehr empfindlich zu sein was zu niedrige Temperaturen angeht. Deswegen achte ich auch penibel darauf das die Temperatur tagsüber an der heissesten Stelle 36° nicht unterschreitet und in der Nacht die 24° nicht unterschritten werden.

mfg
Dominic

32

Dienstag, 10. August 2010, 20:45

Hi Leute,

also, das mit dem per Mail schicken geht nicht so ganz. Immerhin sind das einige größere Dateien...
Also habe ich sie zum Download bereitgestellt. Folgende Arbeiten sind erhältlich:

AYERS, D. Y., AND R. SHINE. 1997. Thermal influences on foraging ability: body size, posture and cooling rate of an ambush predator, the python Morelia spilota. Functional Ecology 11:342-347 .

SHINE, R., AND M. FITZGERALD. 1995. Variation in mating systems and sexual size dimorphism between populations of the Australian python Morelia spilota (Serpentes: Pythonidae). Oecologia 103:490-498.

SHINE, R., AND M. FITZGERALD. 1996. Large snakes in a mosaic rural landscape: the ecology of carpet pythons, Morelia spilota (Serpentes: Pythonidae) in coastal eastern Australia. Biological Conservation 76:113-122.

SLIP, D. J., AND R. SHINE. 1988. Feeding habits of the diamond python, Morelia s. spilota: ambush predation by a boid snake. Journal of Herpetology 22(3):232-330.

SLIP, D. J., AND R. SHINE. 1988. Habitat use, movements and activity patterns of free-ranging diamond pythons, Morelia s. spilota (Serpentes: Boidae): a radiotelemetric study. Australian Wildlife Research 15:515-531.

SLIP, D. J., AND R. SHINE. 1988. The reproductive biology and mating system of diamond pythons, Morelia spilota (Serpentes, Boidae). Herpetologica 44(4):396-404 .

SLIP, D. J., AND R. SHINE. 1988. Thermophilic response to feeding of the diamond python, Morelia s. spilota (Serpentes, Boidae). Comparative Biochemistry and Physiology 89A(4):645-650 .

SLIP, D. J., AND R. SHINE. 1988. Thermoregulation of free-ranging diamond pythons, Morelia spilota (Serpentes, Boidae). Copeia 1988(4):984-995.




und noch eins...


Viel Spaß beim lesen...

33

Dienstag, 10. August 2010, 21:25

Absolut super Support. Danke Dir für die Mühe :thumbsup:

34

Dienstag, 10. August 2010, 21:41

Wow.
Da denkt man viel zu kennen und dann haut der Kerl mal wieder einen raus. :rofl:

@PNG, Wie immer danke. :thumbsup:

35

Mittwoch, 11. August 2010, 07:55

Erst mal THX :) ich hoff ich hab bald Nachtdienst bei den Lesestoff ;)

Carinatas warden verlost bei Gewinnspielen ?!?
Da könnt ich denen doch glatt auch en Tausch vorschlagen, mein Bestand gegen 2.2 Carinata :D ;( :love: :dash:

36

Mittwoch, 11. August 2010, 08:29

Tja, John und Gavin sind sehr erfolgreich mit ihrer Ranch: http://www.snakeranch.com.au/pages/hatchlings.htm

Übrigen, John Weigel kenne wohl die meisten, aber Gevin Bedford war derjenige, der damals, glaube 2001 rund 40 Jungtiere aus einer Verpaarung eines Albino-Olivpytons mit einem normalen Olivpython (darunter waren 2 Albinos, die anderen het.) verkaufen wollte. Es gab zwar Käufer in den USA und sonstwo, aber er hat die Tiere nicht aus Australien raus bekommen. Später wurde ein Großteil der Tiere getötet.

37

Mittwoch, 11. August 2010, 08:40

Ja das mit den Olivp. weiß ich ... traurige Geschichte !
Mich wundert es nur das noch keine Carinatas an Zoos auserhalb von OZ gekommen sind, somit wäre ja die Tür für Private auch offen ....
Weißt du die Anzahl der Exemplare welche jetzt in der Natur gefangen wurden ?
Mein letzter Stand waren 9 Tiere

38

Mittwoch, 11. August 2010, 09:38

Zitat

Mich wundert es nur das noch keine Carinatas an Zoos auserhalb von OZ gekommen sind, somit wäre ja die Tür für Private auch offen ....




Nach meinem Wissensstand ist ein Pärchen in den USA in einem Zoo angekommen. Das liegt etwa 2-3 Jahre zurück. Damals war die Begründung, dass man nach dem Brand im Reptilepark (obwohl John die Tiere ja zuhause hatte) die Zucht breiter streuen müsste. Man ging davon aus, dass dieser Python wohl der seltenste sei...

Ich habe aber nie wieder was davon gehört. Muß aber sagen, es hat mich auch nicht mehr interessiert!

Nun, Smith hatte damals glaube ich nur ein Tier gesammelt (den Holotypus). Weigel hatte 4 Tiere gesammelt und anschließend nochmal 2 Tiere. Danach weiß ich es nicht mehr. Barker & Barker (1994) sprechen von 4 lebenden Tieren. Das waren die von John...als sie in in Oz besuchten.

39

Mittwoch, 11. August 2010, 09:50

Hat Marc O´shear nicht auch 1 oder 2 gefangen ?!?
Ich muss mal suchen, dachte ein Aussi hat in einen Forum mal was dazu geschrieben, evtl find ich es ja nochmal ...

40

Mittwoch, 11. August 2010, 09:57

So wie ich Mark kenne, hat er sie nur für seine Serie gefilmt und evtl. sogar in der Hand gehalten. Dass er welche mitgenommen hat glaube ich nicht. John hatte schon welche und außerhalb Australiens wollte man die damals nicht lassen. Aber ich frage Mark mal danach.