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pat-angkor

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1

Freitag, 27. Dezember 2013, 18:59

Probleme bei der Überwinterung von Hemorrhois hippocrepis

Hi,

ich hoffe ihr habt die Feiertage gut überstanden... bei mir gabs am zweiten Feiertag leider eine böse Überraschung als ich in den Kühlschrank geblickt habe.


Ich hatte dieses Jahr bei der Überwinterung meiner 1.2 Hufeisennattern nach der Geschichte und dem Verlust meines alten Männchens (http://www.pure-reptiles.de/index.php?pa…d&threadID=1259 teilweise echt "Muffensausen".

Als ich eine Kontrolle durchgeführt habe traf mich der Schlag, das große Männchen lag mit offenem Maul und den Kopf in den Nacken verdreht vorne an der Box, alles sah aus wie beim letzten Jahr.
Nunja, ich habe alle drei Hufeisennattern sofort aus dem Kühlschrank geholt.

Das Männchen war sehr schlapp und hatte kaum Körperspannung. Die Bewegungen waren absolut unkontrolliert und ebenfalls schwach.
Das große Weibchen wirkte topfit und schnappte verlangsamt in alter Manier nach allem was sich ihrer Box näherte, das kleine Weibchen lag zusammengerollt im Moos, beide Tiere zeigten keine Auffälligkeiten.


Alle drei Boxen kamen in ein leeres Terrarium bei Zimmertemp, welches abgehangen ist. Die Box des Männchens wurde von mir auf ein Heizkabel gestellt, sodass eine Temp von ca 25°C erreicht werden konnte.

Heute morgen kontrollierte ich wiederum die Behälter und zum Glück scheint sich das Männchen erholt zu haben. Er lag wieder normal in der Box und er wirkte recht aufmerksam.
Die Box wurde von mir daraufhin mit neuem Küchenpapier ausgelegt, zusätzlich seine Korkröhre.

Die beiden Weibchen waren natürlich "wacher" als gestern zeigten aber immernoch keine Auffälligkeiten.


Jetzt kann ich erstmal nur das Wochenende abwarten und die Daumen drücken.
Montag halte cih Rücksprache mit meinem Tierarzt und ich versuche noch weitere Informationen einzuholen, woran es liegen könnte.


Ich kann mir diese Probleme nicht erklären, und auch nach einigen Telefonaten mittlerweile bleiben die Fragen eigtl alle ungeklärt.


Die Vermutung einer Vergiftung ist naheliegend, da auch mein altes Männchen laut Pathologie an einer Kohlenmonoxidvergiftung verstorben ist.
Diese kann ich mir beim besten Willen aber nicht erklären.
Die Boxen sind ausreichend belüftet, der Kühlschrank auch. Ausserdem befanden sich die betroffenen Tier im oberen/mittleren Bereich, die Tiere die unten überwintert wurden und noch werden sind anstandslos. Kohlenmonoxid müsste ja nach unten sinken, da es schwerer als Luft ist.


Eine Vergiftung durch Ausdünstungen im Terrarium ist die nächste Theorie.
Giftstoffe die während dem Jahr über in den Körper (Fett) aufgenommen wurden und während der Winterruhe in den eigtl Körperkreislauf gelangen.
Hierfür müsste es aber erstens Anzeichen bei einer Obduktion gegeben haben und zweitens, warum sind dann nur die Männchen betroffen? (Die Weibchen bewohnen das gleiche Terrarium)


Generell scheint die klassische kalte europäische Überwinterung bei Hemorrhois hippocrepis aus Marokko nicht sonderlich gut zu funktionieren.
Ich weiß aber von Haltern die diese seit Jahren so praktizieren, aber auch von welchen, wo es zu Problemen/Ausfällen gekommen ist.


Meine Überwinterung lief wie folgt ab:

Einstellen der Fütterung mit darauffolgender, langsamer Absenkung der Temp bis auf 18-20°C. Beleuchtung wurde ebenfalls langsam bis auf Null runtergefahren.
Danach kamen alle drei in separate Boxen, die mit staubtrockenem Moos und einem Versteck ausgestattet wurden.
Danach folgte die Überführung in den Kühlschrank, anfangs auf 15°C eingestellt. Die Temperatur wurde im Laufe etwas mehr als einer Woche dann auf ca 6-7°C runtergefahren.
Im Kühlschrank waren sie jetzt ca einen Monat.
Eigtl alles Werte, wie sie andere Halter auch nutzen. (Es geht sogar auch kühler.)

Allerdings waren die beiden "neuen" Hippocrepis eigtl nie richtig ruhig geblieben. Die "alte" sowie die Viperas waren anstandslos am überwintern.


Jedenfalls werde ich die Hufeisennattern im nächsten Jahr nicht mehr kalt überwintern, sondern nur noch sehr mild bei Zimmertemp oder einem Kellerraum für einige Wochen.
Das ist dann zwar keine Winterruhe mehr, aber es gibt für mich genügend Literaturverweise, dass marokk. Tiere gar keine Winterruhe durchführen.
G. Kreiner, Schlangen Europas;
Schleich, H. H., Kästle, W., Kabisch, K. 1996. Amphibians and Reptiles of North Africa. Koeltz Sci. Books, Koenigstein



Vielleicht kann jemand ja in irgendeiner Form einen Tipp abgeben oder kennt Beschreibungen oder weiterführende Informationen.
ich wäre für jede Form von Hilfe sehr dankbar.



Viele Grüße
Patrick

pat-angkor

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2

Freitag, 27. Dezember 2013, 19:07

Zusatz:

ich habe heute auch persönlich noch einige Beispiele genannt bekommen, die entweder für oder gegen eine klassische kalte Überwinterung sprechen:

"Pro":

- Macrovipera aus der Ecke Marokkos werden seit langem kalt überwintert, anscheinend problemlos.
- Vipera monticola kommt zu weit oben im Atlasgebirge vor um diese Art zu vergleichen. Die V. latastei gaditana allerdings werden auch klassisch kalt weggepackt.
- Spanische Hufeisennattern werden auch klassisch kalt überwintert

"Kontra":
- Naja haje legionis kommen aus der gleichen Gegend, hier scheint eine kalte Überwinterung allerdings zu einer verringerten Lebenserwartung zu führen
- Bilderberichte die Hufeisennattern im Dezember sehr aktiv zeigen
- Literaturangaben, dass marokk. Hufeisennattern kaum bis garnicht "überwintern"
- Klimaangaben, bei tagsüber bis zu 15°C kann man schlecht kalt überwintern.

3

Freitag, 27. Dezember 2013, 19:29

Zitat

Habitat of many reptiles: Chalcides polylepis, Agama impalearis, Tarentola mauritanica, Testudo graeca, Natrix maura, Macroprotodon brevis, Hemorrhois hippocrepis, Daboia mauritanica and many more.


Zitat

These places without stones are the snake paradise, habitat of Naja haje legionis, Bitis arietans, Daboia mauritanica, Malpolon monspessulanus saharicaatlanticus, Hemorrhois hippocrepis, Malpolon moilensis, Spalerosophis dolichospilus, Psammophis schokari, Dasypeltis sahelensis...


Da ist auch die mauritanica zu finden. ;)

pat-angkor

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4

Freitag, 27. Dezember 2013, 19:36

Das stimmt, da gibt's aber auch wieder bspw. die Naja h. legionis. ;)

Aber:

Zitat

Se sabe que no hiberna, al menos en las zonas a baja altitud respecto al nivel del mar (Schleich et al., 1996).


laut Übersetzer heißt es in etwa:

Zitat

Es ist bekannt, dass keinen Winterschlaf macht, zumindest in Bereichen, in geringer Höhe in Bezug auf Meeresniveau (Schleich et al., 1996).


Quelle:

http://www.moroccoherps.com/en/ficha/Hemorrhois_hippocrepis/

die beziehen sich dort auf das Buch "Amphibians and Reptiles of North Africa", Schleich et al 1996.
Leider habe ich das nicht zur Hand...



Edit:

Von der gleichen Seite, mit bezug auf die dortigen Malpolon monspessulanus:

Zitat

Whereas the northern and inland populations of the nominal subspecies must have a diapause period in the coldest months, the coastal populations and the subspecies saharatlanticus may keep their activity at a lower rate in the coldest months.



http://www.moroccoherps.com/en/ficha/Mal…monspessulanus/

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pat-angkor« (27. Dezember 2013, 19:42)


5

Freitag, 27. Dezember 2013, 20:05

Hallo
Ich hatte vor einigen Jahren das selbe Problem mit meinen Zamenis situla.
Ich überwinterte die damals aus dem selben Jahr stammenden Jungtiere bei 8-9C°,bei einer Kontrolle nach 2 Wochen lagen beide Tiere kraftlos und ausgestreckt in der Überwinterungsbox.
Ich bin dann genauso vorgegangen wie du (überwinterung abgebrochen,erwärmt etc.pp.) und konnte beide Tiere wieder "auffangen".
Ich schob es beim erstenmal auf das alter der Tiere und versuchte es ein Jahr später erneut ---- mit dem gleichen Ergebniss.
Inzwischen "überwintern" die Tiere bei 13 - 15 C° für ca. 2 Monate und es gab die letzten zwei Jahre keine Probleme.
Gruß
Hans

Christian

unregistriert

6

Freitag, 27. Dezember 2013, 20:21

http://www.euroherp.com/Field/spain10.html

Alicante / Benidorm zwischen 24.12 und 3.1 : Hemorrhois hippocrepis und Timon lepidus aktiv.


http://www.euroherp.com/Field/sierradegredos1.php

November , Spanien; Hemorrhois hippocrepis aktiv, Vipera latastei, Malpolon mons., Rhinechis sclaris etc.


http://www.hylawerkgroep.be/jeroen/index.php?id=46

Februar, Sardinien: Natrix maura, Hierophis viridiflavus


http://www.hylawerkgroep.be/jeroen/index.php?id=55

Dezenmber 2010 in Spanien/Portugal: Malpolon, Hemorrhois, Coronella

Nur mal so auf die Schnelle gefunden.

pat-angkor

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7

Freitag, 27. Dezember 2013, 20:39

Hi Hans,

danke für die Infos.
Waren beide Geschlechter eingewintert?

Bei mir gibt's das Problem ja bisher nur bei den Männchen (knapp 100cm und 160cm, Alter 2 und 5 Jahre zum Zeitpunkt der Überwinterung.)


@Christian:

Danke. die Berichte hattest du am Telefon ja schon erwähnt. :)
Passt ja auch fast zu den klimatischen Angaben die im Winter in Marokko vorherrschen. Wobei es dort ja noch wärmer werden kann.
Ich weiß, die Links beziehen sich eigtl auf Europa. ;)


Gruß patrick

8

Freitag, 27. Dezember 2013, 20:47

Hallo Patrick
Ja es waren beide Geschlechter die ich eingewintert hatte und beide zeigten die gleichen "Ausfallerscheinungen".
Gruß
Hans

9

Samstag, 28. Dezember 2013, 09:51

Hallo,
ich halte ja keine marokkanischen Tiere, finde das Thema aber äusserst interessant.
Die von Patrick geschilderte Situation lässt auch mir noch mehr graue Haare wachsen. :)
Zum einen gebe ich den Leuten Recht welche behaupten man solle die Tiere wärmer überwintern.
Die Gründe:
Ich habe mir einige Klimatabellen aus Marroko angeschaut. Dort geht es im Dezember/Januar max. auf 8 Grad runter und das nur Nachts. Tagsüber werden in diesen Monaten aber auch 16-18Grad erreicht.
Nun gibt es in Marroko aber auch einige andere Schlangen denen man eine kühlere Überwinterrung zuspricht. Ich nenne da mal Daboia mauritanica und vor allen Dingen Natrix maura.
Die Erklärung dafür könnte natürlich sein das es innerartlich, durch verschiedenen Herkunftsgebieten, auch zu unterschiedlichem Klimaansprüchen kommt.
Das ist ja nun für viele Arten bekannt und erklärt auch die von Hans geschilderte Situation bei Z. situla.
Aber nun zurück zu Patricks Tieren.
Was mich sehr verwundert ist der Verlauf der Überwinterrung so wie er es schildert.
Letztes Jahr hat er ein Tier verloren (andere Linie wie dieses Jahr) welches bei der Untersuchung eine Kohlenmonoxidintoxikation zeigte.
Das Verhalten dieses Tieres war vor dem Ableben das gleiche wie es das Tier von diesem Jahr vor dem Entfernen aus dem Kühlschrank zeigte.
Die Natter drehte sich und streckte den Kopf nach hinten wie man es bei einer Intoxikation kennt.
Die Hufeisennatter von diesem Jahr (andere Linie) zeigte das gleiche Verhalten, konnte aber zum Glück noch gerettet werden.
Spricht das tatsächlich für eine falsche Überwinterrung bei zu tiefen Temperaturen oder zu hoher Luftfeuchte?
Was bei meinen Überlegungen erschwerend noch dazu kommt ist die Tatsache das die Tiere wohl beim Vorbesitzer ohne Problem kalt überwintert wurden und es auch zu Eiablagen kam.
Für mich bleibt die ganze Geschichte mehr als kurios. ;(

Christian

unregistriert

10

Samstag, 28. Dezember 2013, 15:38

- Ausdünstungen des Kühlschrankes? (Kunststoffe, Dichtungen etc.)

- minime Undichtigkeit im Kühlkreislauf?

- ungleichemässige Temperaturverteilung (hinten eisig, vorne mild)?

11

Samstag, 28. Dezember 2013, 17:35

Nabend,
ich hatte letzten Winter bei meinen H. hippocrepis einen Totalausfall. Beide Tiere sind in der Überwinterung ohne "Vorankündigung" gestorben.
Die Tiere saßen bei schwankenden Temperaturen, ca. 5-10°C in einer Kammer. Genau wie in dem Jahr davor. Herkunft der Tiere war auch Marokko.

Mein erstes Paar das ich hatte, wurde über mehrere Jahre unter den oben geschilderten Bedingungen überwintert. Im vierten Winter ist der Mann ganz plötzlich verstorben. Allerdings war in dem Jahr eine extrem warme Periode, so das ich es auf die starken Schwankungen zurück geführt habe. Die Tiere damals kamen aus Spanien.

Mein jetziges Paar (Marokkaner NZ 2011) wird praktisch nicht überwintert. Sie sitzen in ihrem Terrarium mit Tagestemperaturen um 25°C, nachts geht die Temperatur auf ca. 17°C runter.

Ich pflege ja auch Naja haje "legionis". Die Tiere kommen in Marokko ja mit H. hippocrepis im gleichen Gebiet vor. Diese Tiere wurden noch nie überwintert. Sie haben im Winter einfach eine etwas kühlere Phase, wobei ich bei ihnen nicht auf 17°C runter komme da tropische Tiere mit im Raum sind. Wie alt die Ursprungstiere geworden sind weis ich nicht, es waren WF. Die F1 Generation ist 17-20 Jahre geworden, die jetzigen F2 sind 10 Jahre.
Bekannte von mir, die von meinen F1 Nachzuchten Tiere hatten und diese kalt überwintert haben hatten da deutlich weniger lange Freude an den Tieren. Da war mit spätestens 10 Jahren Schluss.

Wenn ich das so in die Überlegungen mit ein beziehe, könnte das eine Erklärung sein, weshalb z.B. Patricks Tiere beim Vorbesitzer die kalte Überwinterung weg gesteckt haben und jetzt bei ihm nicht mehr. So zu sagen, der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.

Ich denke, Heute, die Tiere sind doch nicht für solche Überwinterungen "gemacht".

Meine Malpolon wurden dieses Jahr auch nicht eingewintert. Trotz ihres Ursprungs aus Ägypten haben sie bei mir 2 kalte Überwinterungen mit gemacht. In ihrer Heimat wurde es definitiv nicht über 3 Monate so kalt.

Nachdenkliche Grüße


Michael

Christian

unregistriert

12

Samstag, 28. Dezember 2013, 18:14

@ MK

C.De Haan rät dringend von einer "klassischen" (mehrmonatigen), insbesondere dunklen Ueberwinterung für M.m und M.i ab; in der Natur werde die Winterruhe immer wieder durch milde, sonnige Wetterphasen unterbrochen, die die Tiere aktiv zum Sonnen und sich Aufwärmen nutzten. Ein Eingraben oder Zurückziehen in tiefe Erdspalten mit konstanter Temperatur (z.B Natrix natrix, H. viridiflavus )finde nicht statt. Ein paar Wochen (3, 4) im Keller mit Zugang zu Tageslicht (oder einmal pro Woche einen Tag Licht an) seien ok.

Die südlichen Mittelmeerarten (M.m., R. scalaris, H. hippocrepis, C. girondica etc.) "schummeln" sich offensichtlich, wie die Herptouren im Winter zeigen, durch die 2-3 kühlen Monate, indem sie einfach inaktiv im Versteck liegen.

Ich hab im Zimmer (tags 22 Grad, nachts 14 Grad ungefähr) seit November eine junge longissima (eigentlich für lange, kalte Ueberwinterung bekannt); zwei Monate warme Ueberwinterung bisher und das Tier sieht immer noch kerngesund aus. Allerdings ist sie dauerversteckt und kriecht nie umher.

Als "Ueberwinterungsverfechter" bin ich ich durch mehrere Todesfälle (pat-angkor, Freund im Wallis) langsam nicht mehr so sicher, ob das für alle Arten gleich sinnvoll ist. In der Südtürkei kann man oft bis weit in den Dezember baden und im April ist das Wasser schon wieder gegen 20 Grad warm. Schnee fällt fast nie, im Winter ist alles grün. Und wir hauen die Tiere dann von November bis März in Kisten und sagen: "Schlaf mal schön! jetzt ist Winter in Deutschland.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Christian« (28. Dezember 2013, 18:35)


steven-k

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13

Samstag, 28. Dezember 2013, 18:46

Hi,

Zitat

Die Vermutung einer Vergiftung ist naheliegend, da auch mein altes
Männchen laut Pathologie an einer Kohlenmonoxidvergiftung verstorben
ist.

Diese kann ich mir beim besten Willen aber nicht erklären.

Die Boxen sind ausreichend belüftet, der Kühlschrank auch. Ausserdem
befanden sich die betroffenen Tier im oberen/mittleren Bereich, die
Tiere die unten überwintert wurden und noch werden sind anstandslos.
Kohlenmonoxid müsste ja nach unten sinken, da es schwerer als Luft ist.
KohlenMONOxid steigt nach oben, nicht mit KohlenDIoxid verwechseln.
Kohlenmonoxid ist leichter, sowohl als reiner Sauerstoff und auch leichter als Luft (überwiegend O2/Stickstoffgemisch).

Falls es in deinem Kühlschrank zu einer Anreicherung von CO kommt, könnte das erklären warum gerade die weiter unten untergebrachten Tiere unbeschadet geblieben sind.

VG, Steven

"Gift in den Händen eines Weisen ist ein Heilmittel, ein Heilmittel in den Händen des Toren ist Gift." - Giacomo Casanova


Christian

unregistriert

14

Samstag, 28. Dezember 2013, 20:18

@ Steve

Gut beobachtet - ich dachte ursprünglich auch, dass das CO leichter sei und war seit letztem Jahr zu faul, mal nachzugoogeln :huh: -wenn der Patrick das sagt, wird das schon stimmen :rolleyes: ; fragt sich nur, woher das CO stammen sollte?
Gibt es Kühlschränke, die CO ausstossen? Das müsste ja ein gasbetriebner Camping-Kühlschrank sein. Ein paar Zigaretten oder Join...reichen ja wohl kaum aus 8o ?

steven-k

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15

Samstag, 28. Dezember 2013, 21:06

Hi Christian,

da kenne ich mich zugegeben auch nicht ausreichend mit Kühlschränken aus.
Ich hätte bisher auch nur Camping-Kühlschränke mit Kohlenmonoxid in Verbindung gebracht.

Aber wenn bei dem anderen Tier eine solche Vergiftung festgestellt wurde,
und eben gerade die weiter unten aufgestellten Tiere unbeschadet blieben kommt man da ja doch zum nachdenken...
Denn wo sonst sollen die Tiere einer solchen Belastung ausgesetzt worden sein.

Ich werde da aber auch mal weiter recherchieren. Wenn es sich um einen alten Kühlschrank handelt könnten auch andere Stoffe wie z.B. FCKW`s (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) eine schädliche Wirkung haben.

Ich höre jedenfalls nicht zum ersten mal von Tieren, die aufgrund Ihrer Herkunft eigtl keinerlei Probleme mit den Temperaturen haben sollten und im Kühlschrank ein unerwartetes Ende fanden. Ich denke schon, dass diese je nach Fabrikat eine Gefahrenquelle darstellen.

VG, Steven

Edit:

Wie sieht es denn mit sonstigen Gas-Quellen im Haushalt aus? Sind evt. Gasheizungen in der Nähe der Terrarien, befindet sich in der Nähe des Kühlschranks eine Gaszuleitung für ein Kochfeld etc., wobei geringe Gasausströme vllt von dem Kühlschrank angesaugt werden können?

"Gift in den Händen eines Weisen ist ein Heilmittel, ein Heilmittel in den Händen des Toren ist Gift." - Giacomo Casanova

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16

Sonntag, 29. Dezember 2013, 08:07

Als "Ueberwinterungsverfechter" bin ich ich durch mehrere Todesfälle (pat-angkor, Freund im Wallis) langsam nicht mehr so sicher, ob das für alle Arten gleich sinnvoll ist. In der Südtürkei kann man oft bis weit in den Dezember baden und im April ist das Wasser schon wieder gegen 20 Grad warm. Schnee fällt fast nie, im Winter ist alles grün. Und wir hauen die Tiere dann von November bis März in Kisten und sagen: "Schlaf mal schön! jetzt ist Winter in Deutschland.

Vielleicht macht es ja doch Sinn, sich die ein oder andere Klimatabelle/Diagramm herauszukramen.........Im Bezug auf Malpolon insignitus, habe ich mir zuvor auch einmal Klimawerte vom Herkunftsort rausgesucht, schon beim ersten Blick war klar das eine kalte Überwinterung ganz sicher ausfällt.Ist ein schwieriges Thema, aber interessant!

Michael, du hattest geschrieben: "Ich pflege ja auch Naja haje "legionis". Die Tiere kommen in Marokko ja mit H. hippocrepis im gleichen Gebiet vor"
Anfängerfrage dazu, was war der Grund dafür die einen zu überwintern und die anderen nicht ?(

Patrick das tut mir sehr Leid, daß du so ein Pech hattest........ ;(
Du hattest erwähnt die Belüftung der Boxen und des Kühlschranks waren gewährleistet. WIE belüftest du denn den Kühlschrank?

Grüße
Magnus

17

Sonntag, 29. Dezember 2013, 08:39

Der Grund lag eigentlich "nur" darin, das meine ersten Hippos aus Spanien kamen und das eigentlich Gut weg gesteckt haben.


Wie die Marokkaner dann kamen wurde mit denen einfach Genauso verfahren. :cursing:


Aus dem gleichen Import kamen auch Daboia mauretanica mit die kommen mit den kalten Überwinterungen ja super klar. Ist das im Moment echt Daboia?


Christian, diese Form der "Überwinterung" ist halt echt schwer zu machen. Jedenfalls bei uns im Haus. Wenn ich unser komplettes Wohnzimmer Nachts bis auf 14° abkühle freut sich der Heizölieferant.


Grüße


Michael







18

Sonntag, 29. Dezember 2013, 09:39

Aus dem gleichen Import kamen auch Daboia mauretanica mit die kommen mit den kalten Überwinterungen ja super klar. Ist das im Moment echt Daboia?

Hi,
ja das ist im Moment aktuell.
Werde damit aber auch noch nicht warm. Habe sie im Kopf immer noch als Macrovipera laufen.

pat-angkor

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Sonntag, 29. Dezember 2013, 13:02

Hi,

Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt melde, aber erst einmal möchte ich mich bei euch für die Hilfe und eure Überlegungen bedanken. :thumbsup:

Ohne das Forum würde ich auch immer noch denken CO wäre schwere als Luft, als danke Steven für die Korrektur. Irgendwie hatte ich das falsch abgespeichert... ;)
Zu deiner Frage bzgl Gasquellen kann ich sagen, dass in dem Zimmer (ca 20-25m²) keine Gasanschlüsse oder Kochstellen/Öfen etc sind.
Es handelt sich um einen ganz normalen Wohnraum in dem auch nicht geraucht wird.

Belüftet wurden die Boxen über Löcher. Von der Menge und Anordnung würde ich sie als ausreichend empfinden.
Den Kühlschrank selber habe ich immer einmal pro Woche geöffnet, durch das "Durcheinander" in den Tagen vorher natürlich öfter als geplant. Ein guter Luftaustausch sollte also gewährleistet gewesen sein.

Bei dem Kühlschrank handelt es sich um einen neuen, der Ende 2012 extra für die Überwinterungen gekauft wurde.
Er wird mit Strom betrieben.

An der Theorie, dass das Männchen durch die aufsteigende Menge an CO-Gas "erkrankt/vergiftet" wurde gibt's nur einen Haken:
Eine Etage drüber stand noch das andere Hippo-Weibchen und eine V. lotievi.... ?(


Ich müsste nochmal im alten Thread nachschauen, was ich damals geschrieben habe, aber ich habe mich diesmal wohl falsch ausgedrückt:

Vom Labor wurde KEINE Bestätigung gefunden, dass das alte Männchen an CO erstickt ist.
Dies war nur eine Vermutung, die sie erstellt haben.

Festgestellt wurden:

- Herz-Kreislaufversagen als Todesursache
- auffällig hellrotes Blut mit aufgehellten Erythrozyten (--> Kriterium, welches bei Kohlenmonoxydintoxikationen beobachtet werden kann.)

Also eine wirklich bestätigte Todesursache bei dem damaligen Tier war nur das Herz-Kreislaufversagen.




Gruß Patrick

pat-angkor

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Sonntag, 29. Dezember 2013, 13:19

Hallo nochmal,

was mir an der Vergiftungstheorie nicht klar werden will, ist der Umstand, dass augenscheinlich nur die Männchen betroffen sind.
Mal ganz locker gesagt, ich hatte/habe das Gefühl, dass ich die beiden Weibchen ruhig noch länger auf diese Weise problemlos überwintern könnte...

Von 2.2 gab es nur bei den 2.0 diese Probleme, bei einem Ausfall.

Da wurde ich auch hellhörig, als Michael geschrieben hat, dass bei seinen alten Tiere auch plötzlich das Männchen verstorben ist.
Und deswegen hatte ich bei Hans nochmal nachgefragt... Das mag zwar Zufall sein, aber auffällig ist es trotzdem, sodass ich diesen Aspekt mit in die Überlegungen mit einbeziehen möchte.

Evtl gibt es Hinweise, die bspw auf den Metabolismus zurückzuführen sind?

Ich kenne mich hierbei leider zu wenig aus, wie mir bewusst wird, aber evtl führt eine zu niedrige Temperatur des Körpers bspw auch zu Veränderungen im Gastransport über die Blutbahnen bzw die Blutzellen während der Hibernation.

Naja, das ist erstmal pure Spekulation meinerseits...




Jedenfalls werde ich meinen Hufeisennattern beim nächsten Mal eine milde "Überwinterung" bieten.

Wie ihr ja auch schon geschrieben habt würde diese Form am ehesten zu den wirklichen Bedingungen in Marokko passen.
Irgendwie scheinen die marokk. Tiere anfälliger zu sein... aber auch hier wieder der Aspekt, dass die Tiere vorher jahrelang kalt überwintert wurden... ?(

Zusätzlich zur milden Methode werde ich für diese Art auch nicht mehr in den Kühlschrank stellen.




Alles in allem kann ich mir diese Probleme immer noch nicht erklären, auch wenn hier einige vielversprechende Ansätze diskutiert werden können.´
Ich werde versuchen, weitere Informationen aus der Literatur oder über meine Tierarzt einzuholen.


Viele Grüße
Patrick


Edit:


Dem Männchen geht es augenscheinlich wieder gut. Er ist aufmerksam und aktiv. Ich werde die Woche jetzt mal kleines, leichtverdauliches Futter anbieten und schauen wie es weitergeht.

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