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Montag, 5. Juli 2010, 15:22

Einteilung nach Lokalität

Hallo,
ich möchte hier mal ein paar Gedanken zum Pyton regius niederschreiben ;) ?

Bei Boa imperator z.B. wird vieles nach Lokalitäten eingeteilt, warum also nicht auch bei diversen Python regius?

Python regius kommt in folgenden Verbreitungsgebieten vor:
Benin
Burkina Faso
Elfenbeinküste
Gambi
Ghana
Kamerun
Nigeria
Senegal
Sierra Leone
Sudan
Togo
Uganda
Zaire

Wenn man sich nun die Landkarten anschaut, dann fällt auf das es hauptsächlich an der Westküste Python regius gibt, aber es fällt auch auf das sie auch Zentral- bzw. Ostafrika vorkommen.

Da der Königspython nicht so der Wandervogel ist und eher territorial lebt, dürfte man doch davon ausgehen das sich die Populationen von Zentral- Ostafrika von den Populationen Westafrikas unterscheiden. Wurde das schon einmal untersucht?
Die Populationen in Westafrika sind auffällig in Küstenländern und die aus Zentral- bzw. Ostafrika liegen nicht so Meer.

Macht das überhaupt einen Sinn darüber nachzudenken?

Grüße
Frank

MetalMaster

unregistriert

2

Montag, 5. Juli 2010, 15:44

Hm eigentlich ein sehr guter Gedanke aber wohl kaum zu realisieren. Erstens gibt es meines Wissenstands keinerlei Unterschiede der Tiere die man feststellen könnte. Schuppenzählung, Musterung, Größe oder was auch immer. Zusätzlich kommt das Problem das du dazu, auch wenn es eigentlich gut ist, Königspythons eigentlich nur aus bestimmten Länder bekommen wirst. Dazu zählen Benin (größter Lieferant für die USA), Ghana (größter Lieferant für Deutschland) und Togo. Aus Nigeria zB wirst du garkeine Tiere bekommen weil sie wie zB Australien Ausfuhrverbot haben. Abgesehen von den schwarzen Schafen die es überall gibt. Aber selbst wenn du ein Tier aus Nigeria kriegen würdest, würde auf den Einfuhrpapieren eben Ghana oben stehen. Somit hast du wieder nix Hieb und Stichfestes für einen etwaigen Vergleich.

Ich persönlich kann mir vorstellen das der Regius Ländermäßig eventuell schon zB einen kleinen Größenunterschied hat. Dann aber nur weil eben in diversen Länder zB mehr Wasserquellen sind wo eben die Futtertiere passendere Bedingungen haben wie woanders. Ich war aber auch noch nie in Afrika und habe das verglichen :)

caycaulker

unregistriert

3

Montag, 5. Juli 2010, 16:16

Hi Frank,
ich finde die Idee an sich ziemlich gut. Jedoch könnte ich bisher noch keine Unterschiede zwischen den Tieren verschiedener Herfkunftsgebiete feststellen. Dies wäre sicherlich mal eine Frage wert in einem der Partnerforen. Ich werde es mal starten.

4

Montag, 5. Juli 2010, 16:18

Die Frage ist sicherlich auch, wer hat schon nachweisliche Tiere aus Zaire und dem Sudan evtl. Uganda gehabt?

Bin mal gespannt was da raus kommt.

Grüße
Frank

5

Dienstag, 6. Juli 2010, 07:07

Hallo,
ich denke die Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten denn hier müsste sichergestellt sein aus genau welchem Verbreitungsgebiet die Tiere dann kommen.Auch müsste man dann Vergleichsdaten wie Größe,Farbgebung,Zeichnungsmuster verschiedener Tiere aus einem bestimmten Gebiet haben.Meines Wissens nach wurde sowas noch nicht Wissenschaftlich erstellt und dies wäre ein lohnendes projekt zur Aufklärung bestimmter Merkmale.
Die einzigen Ergebnisse die es meist dazu gibt sind die der Expoteure oder der Leute die mit dem Fang der Tiere ihren Lebensunterhalt verdienen.
Hier besteht die Aussage das Tiere aus feuchteren Gebieten kräftiger gefärbt sind(siehe Koenigspythons.S.Broghammer)als Tiere aus trockeneren Gebieten,dies wurde jedoch nicht wissenenschaftlich bewiesen sondern bezieht sich nur auf Aussagen dieser Leute.
Hier besteht sicherlich eine hohe Gefahr durch das" Ranching"das dort betrieben wird.
Hierbei werden die Tiere aus verschiedenen Verbreitungsgebieten rausgefangen und an einem Ort bis zur Eiablage gehalten.Das schlimme daran ist eigentlich das die Tiere nach der Eiablage dann zwar wieder frei gelassen werden,nicht aber an dem Ort aus dem sie ursprünglich her kamen.Oft wurden die Tiere weit entfernt gefangen zur Ranchingstation gebracht und dann aus bequemlichkeit gleich nach der Eiablage wieder "um die Ecke" frei gelassen.
Das führt mit Sicherheit zu vermischungen einzelner wenn vorhandener Merkmale so das es schwierig sein dürfte hier genaue Angaben zu bekommen da das Ranching dort schon sein einigen Jahren betrieben wird.

Gruß
Nobby

6

Dienstag, 6. Juli 2010, 08:09

Hi,

Zitat

ich finde die Idee an sich ziemlich gut. Jedoch könnte ich bisher noch keine Unterschiede zwischen den Tieren verschiedener Herfkunftsgebiete feststellen. Dies wäre sicherlich mal eine Frage wert in einem der Partnerforen. Ich werde es mal starten.


Eben aus diesem Grund wird es gerade bei P. regius schwer, zumal die Tiere aus verschiedenen Regionen gesammelt werden und dann auf Ranches nachgezogen werden. Auch die morphologischen Merkmale überlappen wohl merklich, so dass man auch anhand dieser kaum Aussagen treffen kann.

Bei meinem ursprünglichen Vorschlag dachte ich eher daran solchen Lokalformen eine eigene Gallerie zu geben, die sich auch visuell morphologisch von anderen solchen Lokalpopulationen unterscheiden. So behaupten die Boaleute, sie könnten das Verbreitungsgebiet und sogar manchmal die Population anhand der Optik differenzieren, gleiches behauptet auch die Baumpython-Fraktion von ihren Tieren. Bei letzteren sei angemerkt, dass alles nördlich der Gebirgskette in Neuguinea NICHT Morelia viridis ist! Es handelt sich dabei um eine kryptische weitere Art, also um eine Art, die sich zwar morphologisch nicht oder kaum von M. viridis unterscheidet, aber genetisch derart distinkt von M. viridis ist, dass sie einen eigenen Artstatus verdient. Der verfügbare Name für diese Art stammt von Meyer (1875) und lautet Morelia azurea. Die Typuslokalität ist Biak.

7

Dienstag, 6. Juli 2010, 08:46

Guten Morgen,
ich wüsste nicht wer zweifelsfrei Boas alleine von Aussehen in Lokalitäten einteilen kann ;)

Mal zu Morelia viridis. Wie aktuell ist diese Einteilung? Ist das schon durch mit Morelia viridis, da war der Holotypus glaube ich ein Aru Tier, und Morelia azurea?
Vielleicht gibt es da irgendein Paper zu?
Wie verhält das sich da mit Tieren aus Wamena, welche in der Nähe von Karubaga vorkommen? Das liegt ja mitten in diesem Gebirge das zur Abgrenzung dient. Ihc denke aber die dürften dann zu Morelia azurea gehören, da Karubaga doch eher nördlich im Gebirge liegt.

Dann wären ja nur Tiere von den Aru Inseln, aus der Gegend um Merauke und Tiere aus Cape York Morelia viridis, alles andere Morelia azurea.

Soweit ich mich erinnere hat die Untersuchung von Boa imperator doch gezeigt, das sich die Tiere der einzelnen Lokalitäten genetisch nicht unterscheiden? Also beruht die Einteilung in versch. Lokalitäten nicht auf Genetik sondern nur auf das Äußerliche, wobei das ja sicherlich auch genetisch ist.
Ich schweife jetzt zwar ab, aber wenn sich die einzelnen Boa imperator Lokalitäten genetisch nicht unterscheiden bzw. genetisch nicht sehr stark variieren, wie will man denn anhand einer Genanalyse die "Reinrassigkeit" nach Lokalität nachweisen?

Recht interessant wäre es aber auch wenn man solche Untersuchungen mal bei Python regius machen würde. Wäre durchaus interessant ob sich die Ostafriokanischen Tiere genetisch stark von den Westafrikanischen Tieren unterscheiden.

Grüße
Frank

ThorstenG

unregistriert

8

Dienstag, 6. Juli 2010, 11:15

Königspythons eigentlich nur aus bestimmten Länder bekommen wirst. Dazu zählen Benin (größter Lieferant für die USA), Ghana (größter Lieferant für Deutschland) und Togo. Aus Nigeria zB wirst du garkeine Tiere bekommen weil sie wie zB Australien Ausfuhrverbot haben.
Richtig Martin!

Wenn man sich mal vor Augen führt, dass allein Ghana eine Fläche von 240.000km² hat, ist es wohl mehr als unwahrscheinlich, dass die Tiere für das Ranching woanders gefangen werden. Die "Köpyausgräber" sind arme Leute, die i.d.R. nicht mal ein Fahrrad besitzen. Wie sollen die denn Tiere aus anderen Verbreitungsgebieten zu den Sammelstellen der Ranches bekommen? Da läuft keiner aus dem Sudan mit einer Handvoll Königspythons im Rucksack nach Ghana. :D :D :D

Ghana, Togo und Benin haben nur innerhalb dieses Länderverbunds nur politische, keine natürlichen Grenzen.

Also: Mindestens 99% der Königspythons kommen aus diesen drei Ländern.

Bei ostafrikanischen Königspythons kann man eine genetische Andersartigkeit vermuten. Da von diesen Tieren aber wohl keine in europäischen oder amerikanischen Terrarien hausen, kann man sich den Stress für das Schuppenzählen an den eigenen Tieren sparen, da eh nichts dabei rumkommt.