Hi,
wie gewünscht eine kurze Artvorstellung für Tropidophis melanurus.
Meine Tiere sind etwa 65-70cm groß und Nachzuchten von 2010. Generell sind melanurus mit bis zu einem Meter die größte Art der Gattung.
Wie man es von anderen Boas kennt, sind sie nachtaktiv und die Jungtiere kommen lebend zur Welt.
Bekannt sind Tropidophis unter Umständen durch Ihren Verteidigungsmechanismus bei Gefahr aus Maul und Augen zu bluten.
Von den derzeit 30? Arten der Gattung Tropidophis kommt der größte Teil auf Kuba und den umliegenden Inseln vor. Es werden regelmäßig neue Arten beschrieben. Die taxonomische Arbeit ist allerdings aufgrund der schlechten Auffindbarkeit im Habitat (Populationsdichte, Körpergröße, Lebensweise…) nicht besonders einfach. Geringe Stichproben, mitmischen des australischen Taxifahrers

etc. machen es nicht einfacher.
Die Arten der Gattung, die aus dem tropischen Südamerika kommen, sind in der Terraristik nicht verfügbar, werden aber für diejenigen die sich dafür interessieren in
diesem Paper beschrieben.
Verfügbar im Hobby sind melanurus, haetianus und wrighti. Besonders bei wrighti gibt es aufgrund des geringen Angebots ziemlich lange Wartelisten. Wer von anderen verfügbaren Arten weiß, darf mich sehr gerne korrigieren
Aufgrund ihrer „Größe“ (Synonym: Cuban Giant Trope) und der unterschiedlichen bewohnten Habitate (Regenwald, Sümpfe, Wälder…) ist Tropidophis melanurus die wahrscheinlich am einfachsten zu haltende Zwergboa. Bei mir lebt sie in einem Regenwaldterrarium mit lockerem Bodengrund und Laubschicht.
Laut Forschern vor Ort, gibt es keinen klaren Geschlechtsdichromatismus. In Terrarienhaltung sind Weibchen im Vergleich zu Männchen gleichen Alters allerdings oft etwas größer. Geschlechtsreif sind die Tiere in Terrarien mit etwa 3 Jahren.
In der Literatur wird als Nahrung von Fröschen, Geckos und Nagern berichtet. Melanurus können in der Terraristik als (semi)adulte Tiere problemlos mit nestjungen Mäusen gefüttert werden, besonders bei Jungtieren muss man allerdings laut Berichten von Züchtern mit Geckos, Froschquappen, Fischen etc. durchprobieren.
Der Körperbau ist stämmig, was der Lebensweise einer terrestrischen Schlange entspricht. Henderson und Powell berichten allerdings auch von Funden in bis zu 9m Höhe.
Der Kopf ist verhältnismäßig klein und abgeflacht, was zu einer teilweise wühlenden Schlange passt. In der Natur (als auch im Terrarium) sind die Tiere tagsüber unter Blättern, Wurzeln etc. versteckt. Bei mir hat das Männchen unter Blättern und Rückwand eine 5-10cm tiefe Höhle ausgehoben. Bei der Einrichtung eines Terrariums ist also darauf zu achten, Äste, Steine, Wurzeln etc. vor dem Bodengrund einzubringen, so kann nachher alles untergraben werden, ohne das die Tiere sich selbst begraben.
Bevor es dunkel wird, sieht man dann die kleinen Köpfe mit langen Hälsen durch das Laub stoßen. In dieser Position verharren die Tiere dann wie versteinert bis es komplett dunkel ist. Danach wird die ganze Nacht lang in allen Dimensionen umdekoriert
Meine Tiere sind die braun/beige Form mit auffallenden Punkten und einer gelblichen Schwanzspitze.
Es gibt auch noch orange/rötliche und ausschließlich gestreifte Varianten, wenn hier jemand Namen von Züchtern oder Infos zu Verbreitungsgebiet etc. beisteuern kann, wäre ich sehr dankbar.
Weitere Infos zu Zwergboas in nicht wissenschaftlichem Schreibstil findet sich unter:
http://www.reptilia.net/articulos_ing/035.pdf
So, wer bis hier durchgehalten hat, hat sich auch ein paar Fotos verdient

Ich hab leider nur ein Bild vom Kopf meines Weibchens und ein Paarungsfoto. Wenn es sich ergibt, werde ich hier im Thread welche ergänzen.
Damit man trotzdem einen Eindruck von den Tieren bekommt, hier ein Foto vom Züchter meiner Tiere:
Und ein Foto von Peter. I hope you do not mind me posting a picture Peter.